Fakten rund um Depressionen

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Depression ist eine Krankheit, die mit rund 5,3 Millionen Deutschen zahlreiche Erkrankte beeinträchtigt, doch immer noch wird diese psychische Erkrankung als Tabuthema stigmatisiert. Zu groß ist die Scham der Betroffenen, die den immer wachsenden Anforderungen einer Leistungsgesellschaft nicht mehr gewachsen sind. Die Dunkelziffer ist deutlich höher, denn noch immer scheuen viele Erkrankte den Weg zu ihrem Arzt, der mit einer Überweisung zum Fachmann dafür sorgen kann, dass der Erkrankte eine Therapie beginnen kann und so wieder zurück ins Leben findet.

Wer aufgrund einer seelischen Belastung nichts mehr leisten kann, wird aussortiert und ausgegrenzt. Dabei ist eine Depression ebenso ein Krankheitsbild, wie es jede andere körperliche Krankheit ist, denn eine Depression ist viel mehr als nur schlechte Stimmung oder Unlust.

Wie entsteht eine Depression?

Wird die Diagnose einer depressiven Phase gestellt, sind meist mehrere Faktoren als Ursache für die psychische Erkrankung zu erkennen. Zum einen zeigte sich in vielen Studien, dass eine familiäre Disposition häufig zugrunde liegt, wenn ein Mensch an einer Depression erkrankt. Waren Eltern oder Großeltern schon depressiv, liegt es nahe, dass auch der Nachwuchs an einer depressiven Phase leiden wird. Der genetische Faktor ist also nicht zu unterschätzen.

Ebenso kann eine Depression durch ein Ungleichgewicht der Hormone ausgelöst werden, aber auch ein Mangel an Botenstoffen im Gehirn kann die Entstehung von depressiven Verstimmungen begünstigen. Tritt dann noch ein psychosozialer Auslöser auf, wie zum Beispiel der Tod eines nahestehenden Menschen, eine schwere Trennung, aber auch ein Unfall oder der Verlust des Arbeitsplatzes, kann eine Depression entstehen. Bei der Behandlung von depressiven Patienten fällt auf, dass nicht nur ein Aspekt als Auslöser einer depressiven Erkrankung bekannt ist, vielmehr ist es eine Kombination aus einem psychosozialen und einem genetischen Auslöser, der die Entstehung dieser Krankheit begünstigt.

Wer leidet unter Depressionen?

Eine Depression ist eine schwere Belastung, an der jeder erkranken kann. Wer die Diagnose erhalten hat, muss sich nicht vorwerfen lassen, er sei zu schwach für die Anforderungen des Alltags.

Depressionen im Kindesalter

Eine depressive Phase kann jeden treffen. Leider tritt diese Erkrankung schon bei sehr jungen Patienten auf. Rund ein Prozent aller Vorschulkinder kennen depressive Verstimmungen. Unter den Grundschülern sind es bereits 2%. Bei den Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren erkranken bis zu 10% der Teenager mindestens einmal an einer depressiven Stimmung. Bei den jungen Patienten fällt in der Therapie auf, dass die Patienten neben der depressiven Verstimmung fast übergreifend mit anderen psychischen Beschwerden, wie zum Beispiel Angstzuständen oder auch ADHS zu kämpfen haben.

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Häufiger Frauen als Männer betroffen

Laut einer Studie ist die Depression eine Krankheit, die deutlich mehr Frauen trifft, als Männer. In Deutschland sind circa 11,3% aller Frauen an einer Depression erkrankt, während die Quote bei den Männern mit 5,1% weniger als die Hälfte beträgt. Mediziner gehen davon aus, dass die hormonellen Bedingungen ein Grund dafür sind, dass Frauen deutlich öfter wegen einer Depression in Behandlung sind, als das vermeintlich starke Geschlecht. Außerdem kann die doppelte Belastung von Haushalt und Kindern sowie die Anforderungen im Job dazu führen, dass die Seele aus dem Gleichgewicht gerät und eine Therapie von Nöten wird.

Allerdings, so meinen die Forscher, könnte die Dunkelziffer bei den betroffenen Männern deutlich höher liegen. Aus Scham sprechen die Betroffenen nicht über ihre Gefühlslage und holen sich keine Hilfe in Form einer Therapie. Die depressive Stimmung wird so weit es geht versteckt, eine Behandlung erfolgt nicht. Der Druck auf den “starken” Mann wird immer größer, wenn ein Depressiver keine Therapie für sich beansprucht.

Wie kann eine Therapie helfen?

Wichtig ist, dass ein Betroffener sich relativ schnell Hilfe holt und eine Diagnose stellen lässt. Nur mit einer guten Therapie kann den an Depression erkrankten Patienten geholfen werden. Begibt sich ein Patient in eine therapeutische Behandlung, sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie relativ gut.

Ein erfahrener Therapeut bietet seinem Patienten nicht nur eine medikamentöse Behandlung an, sondern hilft ihm auch in der Therapie durch intensive Gespräche, den psychosozialen Auslöser der Depression zu erkennen und diesen aufzulösen. Da jede Depression so individuell ist, wie der Patient selbst, ist es auch von enormer Wichtigkeit, dass der Therapeut eine individuelle Behandlung anbietet. Ob der Patient gewillt ist, sich in einer Gesprächstherapie zu öffnen oder lieber eine Kunsttherapie oder Klangtherapie bevorzugt, es gibt zahlreiche Formen der Therapie, die bei einer Depression helfen können, wieder zurück ins Leben zu finden.

Was können Angehörige von Betroffenen tun?

Wer merkt, dass ein nahestehender Mensch über einen längeren Zeitraum über eine depressive Stimmung klagt oder keinen Ausweg aus einer Misere findet, der sollte hellhörig werden und vor allem Verständnis zeigen. Bieten Sie Hilfe an, begegnen Sie dem Erkrankten aber nicht wertend, sondern verständnisvoll und mitfühlend. Für den Betroffenen ist die Lage nicht so einfach, oftmals muss nach der Diagnose die Behandlung begonnen werden, bevor sich die Gedankenspirale weiter dreht. Seien Sie für den Betroffenen da und helfen Sie, wo Sie können.

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Patrick Zimmermann
Patrick Zimmermann
Wissenschaftlicher Berater und Journalist aus der Schweiz, recherchiert seit Jahren zur Wirksamkeit von Medikamenten und Arzneimitteln, Mitglied der Gesellschaft für Naturmedizin.

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