Abnehmen mit Probiotika

Der Stoffwechsel des Menschen ist ein sehr komplexer und individueller Prozess. Manche Menschen können scheinbar essen was sie wollen, ohne an Gewicht zuzulegen, andere wandeln jede Kalorie scheinbar in Fett um.

Diesem Phänomen sind Wissenschaftler mit neuen Untersuchungen nun etwas näher gekommen, denn Gene und Darmbakterien scheinen dabei eine große Rolle zu spielen. Die Darmflora des Menschen, die Billionen von Bakterien beherbergt die in einem komplexen Verhältnis zueinander stehen, scheinen einen großen Einfluss auf den Stoffwechsel, Stoffwechselstörungen und damit auch das Gewicht zu haben. Eine zu geringe Vielfalt in den Arten der Bakterien kann die Wahrscheinlichkeit an Fettleibigkeit oder einer Insulin-Resistenz zu erkranken erhöhen, so Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature„.

Laut aktuellen Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO sind „25 bis 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Region übergewichtig„. Dies kann Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und Diabetes Typ 2 auslösen oder verschlimmern. Ob die eigene Darmflora wenig Variationen aufweist, kann mit einfachen Darmflora-Analyse Stuhlproben überprüft werden. Warum Sie aber gerade in Industrieländern bei vielen Menschen wenig Variationen aufweist, dazu muss noch weiter geforscht werden.

Zwar haben auch die Gene einen großen Einfluss auf das Gewicht eines Menschen, so Stanislav Dusko Ehrlich vom französischen Institut INRA und sein Kollege Oluf Pedersen von der Universität Kopenhagen, aber der Einfluss der Darmflora sei wohl der bedeutendere Faktor. Diese Aussage basiert auf einer Studie der beiden Wissenschaftler an der Darmflora von 292 Dänen. 169 der Probanden waren Übergewichtet, 123 hatten ein normales Gewicht. Bei der Analyse der Darmflora aller Probanden zeigten sich zwei unterschiedlcihe Gruppe. Bei der ersten Gruppe war die Darmflora vielfältig und artenreich, bei der zweiten Gruppe wesentlich, bis zu 40% eintöniger. Die Probanden mit der wenig artenreichen Darmflora, zu der etwa ein Viertel der Probanden zählte, seien öfter Übergewichtig und/oder an einer Insulinresistenz erkrankt gewesen. Auch war, laut den Wissenschaftlern, die Wahrscheinlichkeit für eine künftige Gewichtszunahme höher.

Die am häufigsten vorkommenden Bakterienstämme in der Gruppe der Probanden mit einer vielfältigen Darmflora waren dabei Bifidobakterien sowei Lactobacillen. Bei den Probanden mit einer geringen Vielfalt dominierten hingegen Bacteroides, Parabacteroides und Ruminococcus. Auch die Häufigkeit von Bakterien, die Entzündungen hervorrufen können war erhöht.

Interessante Ergebnisse, trotzdem ist Vorsicht geboten

Obwohl die Ergebnisse dieser ersten Studie schon einen deutlichen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Insulinresistenz andeuten, müssen die Ergebnisse natürlich in weitere Studien überprüft werden.

Stanislav Dusko Ehrlich versuchte in einer weiteren Studie den Einfluss der Ernährung oder einer Diät auf die Darmflora zu untersuchen. Dabei wurden die Auswirkungen einer  fettarmen Diät bei 49 Übergewichtigen Probanden untersucht. Für sechs Wochen erhielten die Probanden eine Diät die auf das Abnehmen ausgerichtet war, danach folgten weitere sechs Wochen mit einer Diät die auf das Halten des Gewichtes abzielte. Dabei zeigte sich nach 12 Wochen, dass eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse eine Steigerung der Vielfalt der Darmflora mit sich brachte. Dabei spielen natürlich auch probiotische als auch präbiotische Lebensmittel, also Lebensmittel die den Bakterien als Nahrung dienen, eine wichtige Rolle.

Schon in früheren Studien wurde ein Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und einer Verbesserung der Darmflora nachgewiesen. Durch eine Ernährungsumstellung lasse sich so ein großer Einfluss auf die Gesundheit der Darmflora nehmen.

Komplexes Prinzip, Hoffnung auf personalisierte Diäten

Die die Besiedelung der Darmflora individuell sehr verschieden ist, müssten natürlich auch Diäten genau an den Bedarf des Menschen angepasst werden. Das Zusammenspiel zwischen Genen, Lebensgewohnheiten, Ernährung und Darmflora ist jedoch so komplex, dass es noch einige Zeit dauern kann, bis dies wirklich genau erforscht ist. Doch die Hoffnung auf personalisierte Diäten mit individuellen Probiotika ist eines der wichtigen Ziele dabei.

Bakterienpopulation beeinflusst Verwertung und Stoffwechsel

In einer anderen Studie untersucht ob Bakterienkulturen das Körpergewicht beeinflussen können. Dabei wurden Mäusen die Darmbakterien übergewichtiger oder gegen Fettleibigkeit resistenter Ratten eingesetzt. Beide Gruppen wurden dann erneut in zwei Gruppen eingeteilt. Dabei erhielt die eine Gruppe übliche Portionen an Nahrung, die andere fettreiches Futter in unbegrenzter Menge.

Bei Mäusen mit eingesetzten Fettleibigkeits-Bakterien stieg nicht nicht nur der Verzehr der fettreichen Nahrung, auch das Gewicht steigerte sich um durchschnittlich 40 Prozent. Bei der Gruppe der Mäuse mit Fettleibigkeits-Bakterien und normaler Nahrung waren es immerhin noch 20 Prozent Gewichtszunahme.

In den anderen beiden Gruppen, also den Mäusen mit Bakterien die vor Fettleibigkeit schützen, die fettreiche oder normale Nahrung erhielten stieg das Gewicht dagegen nur um  10 Prozent. Für diese unterschiedlichen biochemischen Vorgänge, so folgerten die Wissenschaftler der INRA, seien die Bakterien verantwortlich.

Wie kann man nun die Anzahl der „guten“ Bakterien erhöhen?

Hier bewahrheitet sich eine einfache und trotzdem schwere Erkenntnis. Abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Ballaststoffen und frischem Obst und Gemüse senken nicht nur das Gewicht, sondern bilden auch eine gute Grundlage für die Ansiedlung „guter“ Bakterienstämme im Darm.

Hilfreich bei der Ansiedlung guter Bakterien im Darm können natürlich auch Probiotika oder Synbiotika, also eine Kombination von Pro- und Präbiotika sein. Aber dies natürlich nur in Kombination mit einer ballaststoffreichen Ernährung.

Empfehlenswert ist dabei zum einen Omni Biotic AAD mit Probiotika und Präbiotika oder auch Omni Biotic 6 mit sechs verschiedenen aktiven probiotischen Bakterien. Auch Darmflora plus select von Dr. Wolz ist ein hochdosiertes Probiotikum mit acht verschiedenen probiotischen Kulturen.

 

Weitere Literatur zum Thema

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