CBD-Hautpflegeprodukte: Sinnvoll oder nutzlos?

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CBD ist ein beliebtes Hautpflegeprodukt, doch die wissenschaftliche Forschung zu diesem Inhaltsstoff ist sehr begrenzt.
Bevor Sie ein CBD-Produkt kaufen, sollten Sie diesen vollständigen Ratgeber lesen.

Nur wenige Inhaltsstoffe haben die Hautpflege so im Sturm erobert wie CBD. Man findet es in Feuchtigkeitscremes und Sonnenschutzmitteln sowie in Lippenbalsam, Feuchtigkeitscreme und Lippenstift. Das wirft die Frage auf: Ist es wirklich notwendig, CBD auf Ihre Haut aufzutragen, oder ist CBD-Hautpflege nur ein Hype?

Lassen Sie uns zunächst über CBD sprechen. Nach Angaben von Harvard Health Publishing ist CBD (Cannabidiol) ein Wirkstoff, der in Cannabispflanzen vorkommt. CBD kann entweder aus medizinischem Marihuana oder aus Hanf gewonnen werden. Obwohl Marihuana CBD enthält, hat CBD keine psychoaktiven Effekte. THC, Tetrahydrocannabinol, ist der Stoff, der den Rausch verursacht, daher hat CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung.

Die Vorteile von Hautpflegeprodukten mit CBD

Viele “Experten” sehen in CBD einen wahren “Alleskönner”. So verwenden viele Menschen CBD zur Behandlung von Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Schmerzen und zunehmend auch von Hautkrankheiten.

Um ihre Produkte aufzupeppen, fügen die Hersteller häufig CBD hinzu. “CBD ist eine sehr kostengünstige Möglichkeit, Produkte zu ergänzen”, sagt Austin Katz, Mitbegründer von Sheabrand in Brooklyn, New York. Aufgrund seiner Vielseitigkeit ist CBD in vielen Produkten zu finden, auch in solchen, die Ekzeme, trockene Haut und Akne behandeln sollen.

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CBD hilft möglicherweise bei Entzündungen, Ekzemen oder Schuppenflechte

Die Bekämpfung von Entzündungen ist eine der wichtigsten Eigenschaften von CBD. Der Körper hat zwei CBD-Rezeptoren, von denen wir wissen: CB1 und CB2. CBD wird in die Haut aufgenommen und interagiert mit diesen Rezeptoren, um Entzündungen zu reduzieren. CBD wirkt, indem es Interleukine reduziert, chemische Stoffe, die das Immunsystem alarmieren können. CBD kann dabei helfen diesen Alarm zu regulieren.

Möglicherweise bemerken Sie insgesamt weniger Rötungen. Bei Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Schuppenflechte kann es außerdem helfen, den Juckreiz zu lindern. Eine im Juli 2017 im Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlichter Bericht legt nahe, dass CBD-Cremes bei der Reduzierung von Hauttrockenheit wirksam sein können. Der Bericht umfasste nur drei Studien, von denen zwei an Menschen durchgeführt wurden, die dritte an Mäusen. Auch war die Anzahl der Teilnehmer recht überschaubar. Daher kann man nicht sagen, ob CBD wirklich bei Ekzemen oder Schuppenflechte wirksam ist, weitere Studien wären hier notwendig.

Eine kleinere Studie, die in der Ausgabe März-April 2019 der Zeitschrift Clinical Therapeutics veröffentlicht wurde, hat 20 Menschen mit Ekzemen oder Psoriasis untersucht. Sie zeigte, dass CBD-Salben die Hautfeuchtigkeit verbesserten, indem sie die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgten und den Flüssigkeitsverlust der oberen Hautschichten verhinderten. Die Haut hatte auch eine höhere Elastizität, was wiederum zu einer besseren Lebensqualität beigetragen haben könnte. Die Forscher glauben, dass dies auf die entzündungshemmende Wirkung von CBD zurückzuführen sein könnte.

Dermatologen empfehlen häufig Cremes mit Steroiden zur Entzündungshemmung bei vielen Hautkrankheiten. Diese Cremes sind für die meisten Menschen wirksam und sicher. Es gibt jedoch Menschen, die keine Steroide verwenden möchten. Daher könnte CBD als nicht-steroidale Behandlung eingesetzt werden, um dieses Problem zu lösen. Zu den Nebenwirkungen von topischen Steroiden gehört dünner werdende Haut bei übermäßigem oder langfristigem Gebrauch, aber diese Risiken lassen sich vermeiden, wenn man sie richtig anwendet, erklärt die National Eczema Association. Dazu sollten Sie mit Ihrem Dermatologen gemeinsam sicherstellen, dass Sie das richtige Medikament in der richtigen Dosierung verwenden.

Es besteht auch die Möglichkeit, CBD einzusetzen, um den Alterungsprozess zu verzögern. Entzündungen sind die Ursache für viele Hautkrankheiten, auch für die Alterung. Canabidiol ist kein Wundermittel, aber es ist in der Welt der Hautpflege viel gefeiert worden.

Aknebehandlung – Kann CBD helfen?

Einige Anti-Akne-Produkte enthalten auch CBD, das auch zur Behandlung von entzündlichen Hautkrankheiten eingesetzt werden kann. Die CBD Blemish Mask von Mantra Mask beispielsweise kombiniert CBD mit Teebaumöl zur Bekämpfung von Pickeln. CB2-Rezeptoren befinden sich auf den Talgdrüsen und produzieren Hautfett. Forschungsergebnissen zufolge beeinflusst CBD die Talgproduktion der Zellen und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Diese Ergebnisse decken sich mit früheren Veröffentlichungen in The Journal of Clinical Investigation & Experimental Dermatology.

Vorläufige Forschungsergebnisse, die im Juni 2019 auf der Jahrestagung der American Society for Microbiology vorgestellt wurden, zeigen, dass topisches CBD dabei helfen kann, eine Reihe von gram-positiven Bakterien abzutöten. In den meisten Fällen wird Akne durch diese Bakterien ausgelöst. Für diese Studie arbeiteten die Forscher eng mit Botanix Pharmaceuticals zusammen, das Produkte für Hautkrankheiten wie Akne und Psoriasis entwickelt.

CBD kann Entzündungen bei Sonnenbrand lindern

Eine der neuesten Anwendungen für CBD-Hautpflegeprodukte ist die Verwendung in Sonnenschutzmitteln. CBD kann Sonnenschutzmitteln zugesetzt werden, um Rötungen und Entzündungen zu reduzieren. Ein mit CBD versetzte Sonnenmilch mit LSF kann dazu beitragen, die entzündlichen Reaktionen von sonnenverbrannten Stellen zu reduzieren und die Abheilung zu fördern.

Was bisher noch nicht über CBD in der Hautpflege bekannt ist

CBD mag wie die Lösung für viele Hautprobleme klingen. Es lohnt sich aber, einen Blick auf das Gesamtbild zu werfen. Es gibt noch nicht viel unabhängige Forschung zu CBD in der Hautpflege. EIn Grund dafür ist, dass CBD sehr lange als illegale Substanz galt. Das ändert sich jedoch gerade. Mit dem Agrargesetz von 2018 wurde Hanf von der Regelung ausgenommen. CBD-Produkte gelten nicht mehr als Marihuana. Dies hat Forschern den Weg geebnet, mehr Studien zu CBD durchzuführen, und Produktherstellern die Möglichkeit eröffnet, CBD-Produkte legal herzustellen und zu verkaufen. In den USA darf CBD aber weiterhin nicht als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden. In Deutschland sind Produkte mit CBD zwar legal, trotzdem gibt es auch hier noch eine rechtlich Unsicherheit.

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Die Sicherheit von CBD-Behandlungen für die Haut wird noch erforscht. In einem Artikel der Zeitschrift Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology aus dem Jahr 2020 heißt es, dass topisches CBD gut vertragen wird und bei einigen Hauterkrankungen (wie Trockenheit und Akne) helfen kann.

Noch unklar: Die richtige CBD-Dosierung bei Hauterkrankungen

Die optimale CBD-Dosierung zur Behandlung von Hautkrankheiten und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit ist trotz Studien bisher noch nicht geklärt.

Fragen zu Cannabinoid-Mischungen


Die Cannabispflanze enthält Hunderte von anderen chemischen Stoffen, welche Kombinationen am besten sind ist trotz Studien nocht nicht geklärt. Die Clinical Therapeutics-Studie deutet darauf hin, dass Terpene (ätherische Öle, die in Cannabis enthalten sind) synergistische Effekte haben könnten, doch der Bedarf an weiteren Studien ist groß.

5 Hinweise, die Sie beachten sollten, bevor Sie ein CBD-Hautpflegeprodukt ausprobieren

CBD-Produkte sind im Allgemeinen sicher, erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sie das Erscheinungsbild und das Hautgefühl deutlich verbessern können. CBD ist jedoch kein Allheilmittel für alle Hautprobleme. Sprechen Sie mit Ihrem Dermatologen, bevor Sie ein Pflegeprodukt durch ein CBD-haltiges Produkt ersetzen. Verwenden Sie CBD-Produkte auch nicht zur Behandlung neuer Hautkrankheiten, bevor Sie mit Ihrem Hautarzt gesprochen haben. Hier sind einige Informationen, die Sie über CBD-Hautpflegeprodukte wissen sollten, bevor Sie sich für einen Kauf entscheiden.

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  1. Testen Sie, ob Sie CBD vertragen. Zwar ist CBD rein pflanzlich, trotzdem können allergische Reaktionen der Haut auftreten. Tragen Sie für einige Tage eine kleine Menge des CBD-Pflegeproduktes auf Ihrem Unterarm auf und schauen, ob sich kleine Pickel oder andere Auffälligkeiten zeigen. Erst wenn klar ist, dass Sie keine allergischen Reaktionen entwickeln, sollten Sie das Pflegeprodukt auch auf Ihrem Gesicht anwenden.
  2. Schauen Sie genau hin: Die richtige Dosierung von CBD in Hautpflegeprodukten ist noch nicht bekannt. Achten Sie daher darauf, dass die Konzentration von CBD auch wirklich angegeben wird.
  3. Hanföl oder CBD? Zwar enthält Hanföl, dass vielen Kosmetika zugesetzt wird, CBD, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Achten Sie darauf, dass in Ihrem CBD-Pflegeprodukt auch wirklich CBD enthalten ist.
  4. Heilversprechen kritisch sehen: Manche Hersteller von CBD-Pflegeprodukten, besonders diejenigen, die aktiv auf Social-Media-Plattformen Werbung machen, versprechen viele Vorteile Ihrer Produkte. Dies ist jedoch nach europäischen Regularien nicht erlaubt. Nehmen sie daher Abstand von solchen Produkten.
  5. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt: Eine Behandlung sollte immer mit Ihrem Arzt abgesprochen werden, auch wenn es sich um ein freiverkäufliches Mittel handelt.
Maren Fried
Maren Fried
Ernährungsberaterin und Coach aus Niedersachsen, berät Menschen seit 2013 zu den Themen Ernährung, Nahrungsergänzung und Persönlichkeitsentwicklung.

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