Inhalt
Die Frage, wie oft Haare gewaschen werden sollten, treibt die Menschen schon lange um. Einerseits möchte niemand mit fettigen Haaren oder Schuppen auf der Kopfhaut herumlaufen. Andererseits kann zu häufiges Haarewaschen der Kopfhaut und den Haaren schaden. Was ist also die optimale Waschfrequenz?
Warum waschen wir überhaupt unsere Haare?
Haarewaschen erfüllt im Wesentlichen zwei Funktionen: Zum einen wird damit die Kopfhaut gereinigt, ähnlich wie bei der Gesichtsreinigung. Durch das Waschen werden überschüssiges Talg, Schmutz und Hautschuppen entfernt.
Zum anderen wird aber auch das Haar selbst gereinigt. Haarpflegeprodukte, Stylingprodukte, Umwelteinflüsse und simples „rumliegen“ lassen das Haar mit der Zeit stumpf und flach aussehen. Regelmäßiges Waschen sorgt für frisches, leichtes und geschmeidiges Haar.
Wie funktioniert die Talgproduktion auf der Kopfhaut?
Auf der Kopfhaut befinden sich Talgdrüsen, die kontinuierlich ein Öl namens Sebum produzieren. Dieses natürliche Öl schmiert die Kopfhaut und die Haarwurzeln und sorgt dafür, dass diese elastisch und geschmeidig bleiben. Ohne ausreichend Talg würden Haare und Kopfhaut austrocknen.
Die Menge an produziertem Talg ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche Menschen neigen eher zu fettiger Kopfhaut und Haaransätzen, während bei anderen der Talg eher spärlich fließt. Auch Hormone und Stress beeinflussen die Talgproduktion.
Warum sollte man die Haare nicht zu oft waschen?
Beim Haarewaschen wird ein Großteil des natürlichen Talgs von der Kopfhaut entfernt. Dies ist einerseits notwendig, um Schmutz loszuwerden. Andererseits benötigen die Haare diesen Talg aber auch, um elastisch und gesund zu bleiben.
Werden die Haare nun zu oft gewaschen, produzieren die Talgdrüsen auf Hochtouren neuen Talg, um den Haaren Feuchtigkeit zu verschaffen. Auf Dauer führt dies jedoch zu gereizter Kopfhaut, Schuppen oder stark fettendem Haar.
Auch das Haar selbst leidet, wenn es zu oft des natürlichen Talgs beraubt wird. Es kann porös und brüchig werden. Im Extremfall kann übermäßiges Waschen sogar zu vermehrtem Haarausfall führen. Es gilt also, das richtige Maß zu finden.
Wie oft man seine Haare waschen sollte, ist individuell verschieden
Es gibt keine pauschale Empfehlung, wie oft Haare gewaschen werden sollten. Stattdessen muss jeder Mensch seine persönliche optimale Waschfrequenz finden. Diese ist abhängig von vielen Faktoren:
- Haarstruktur: Feines, dünnes Haar neigt eher zu fettigen Ansätzen und verträgt häufiges Waschen besser als dickes, krauses Haar. Letzteres kommt oft mit einem Waschgang pro Woche aus.
- Haarfarbe: Helles, blondes Haar tendiert zu fettigeren Ansätzen als dunkles Haar.
- Ethnizität: Afro-Haare produzieren aufgrund ihrer besonderen Haarstruktur weniger Talg und müssen seltener gewaschen werden.
- Kopfhauttyp: Neigt die Kopfhaut zu eher trocken oder fettig? Entsprechend sollte die Waschhäufigkeit angepasst werden.
- Jahreszeit: Im Sommer schwitzen wir mehr und waschen unsere Haare häufiger als im Winter.
- Lifestyle: Sport, berufliche Schadstoffe, Stylingprodukte, Reisen, Stresslevel – all das beeinflusst den Bedarf ans Haarewaschen.
So wenden Sie Shampoo richtig an
Nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die korrekte Anwendung von Shampoo ist wichtig. Es sollte dabei immer direkt auf die Kopfhaut aufgetragen und dort sanft einmassiert werden.
So kann es seine reinigende Wirkung am besten entfalten. Das Haar selbst muss nicht großartig eingeschäumt werden – das „Mitwaschen“ beim Kopf abspülen reicht in der Regel völlig aus. Spezielle Spülungen hingegen kommen nach dem Waschen auf die Haarlängen und -spitzen.
Klärende Shampoos gegen Produktreste
Vor allem bei viel Haarstyling und -produkten können sich im Laufe der Zeit Reste auf dem Haar und der Kopfhaut ablagern. Diese führen mit der Zeit zu platten, fettigen Haaren und Beeinträchtigungen der Kopfhaut.
Hier helfen so genannte klärende Shampoos. Sie sind etwas aggressiver und entfernen wirksam sämtliche Produktreste vom Haar. Allerdingsgreifen sie auch stärker in den Säureschutzmantel der Haut ein. Daher sollte man sie immer nur zwischendurch, etwa 1 bis 2 Mal die Woche, verwenden.
Ohne jegliches Haarewaschen funktioniert es auch nicht
Auch wenn sehr häufiges Haarewaschen nicht empfehlenswert ist, gilt dies genauso für die gegenteilige Variante. Wer seine Haare über Wochen oder Monate gar nicht wäscht, riskiert Pilzinfektionen, bakterielle Entzündungen, Juckreiz und Schuppen auf der Kopfhaut. Ohne jede Reinigung verfilzen die Haare regelrecht.
Auch das Haar selbst leidet, denn ohne Waschungen können sich Stylingprodukte, Schweiß, Schmutz und Talg nicht entfernen. Haare und Kopfhaut fühlen sich dann schnell unangenehm an.
In Maßen angewendet überwiegen daher die Vorteile des Haarewaschens gegenüber den Risiken. Dabei kommt es jedoch, wie bereits erwähnt, sehr auf das rechte Maß an – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.