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Gebräuchlicher Name: Mariendistel, milk thistle, Mary thistle, holy thistle
Lateinischer Name: Silybum marianum
Über Mariendistel
- Die Mariendistel stammt aus Südeuropa, Südrussland, Kleinasien und Nordafrika. Sie wächst auch in Nord- und Südamerika und Südaustralien.
- Silymarin gilt als Hauptbestandteil von Mariendistel-Samen, aber die Begriffe „Mariendistel“ und “ Silymarin“ werden oft austauschbar verwendet.
- In der Vergangenheit wurde die Mariendistel bei Lebererkrankungen wie Hepatitis und Zirrhose sowie bei Gallenblasenproblemen eingesetzt.
- Mariendistel ist die am häufigsten verwendete pflanzliche Ergänzung in den Vereinigten Staaten bei Leberprobleme.
- Mariendistel-Produkte sind als Kapseln, Pulver und Extrakte erhältlich.
Was ist wissenschaftlich über Mariendistel bekannt?
- Wir wissen wenig darüber, ob Mariendistel bei Menschen wirksam ist, da nur wenige gut durchdachte klinische Studien durchgeführt wurden.
- Ergebnisse aus klinischen Studien mit Mariendistel bei Lebererkrankungen zeigten gegensätzliche Ergebnisse, zwei streng konzipierte Studien fanden keinen Nutzen.
- Die 2008 Hepatitis C Antivirale Langzeitbehandlung gegen Zirrhose (HALT-C) Studie, gefördert vom National Institutes of Health (NIH), fand, dass Hepatitis C Patienten, die Mariendistel verwendeten, weniger und mildere Symptome der Leberkrankheit und etwas bessere Lebensqualität aber keine Änderung in der Virusaktivität oder Leberentzündung hatten.
- Eine klinische Studie von 2012, die vom National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) und dem National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases kofinanziert wurde, zeigte, dass zwei höhere Dosen von Mareindistel nicht besser waren als Placebo für chronische Hepatitis C bei Menschen, die nicht auf eine Standard-Antivirenbehandlung angesprochen hatten.
- Die Ergebnisse einer klinischen Studie aus dem Jahr 2013 deuten darauf hin, dass Mariendistel die Standardbehandlung bei jungen Menschen mit einer bestimmten Form der Anämie (Cooley-Anämie) verbessern kann.
Wie sicher ist die Anwendung von Mariendistel?
- In klinischen Studien scheint die Mariendistel in der empfohlenen Dosierung gut verträglich zu sein. Gelegentlich berichten Menschen über verschiedene gastrointestinale Nebenwirkungen.
- Mariendistel kann allergische Reaktionen hervorrufen, die bei Menschen, die gegen Pflanzen derselben Familie allergisch sind (z.B. Ambrosia, Chrysantheme, Ringelblume und Gänseblümchen), häufiger auftreten.
- Verbindungen in Mariendistel können den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senken. Menschen mit Diabetes sollten Vorsicht walten lassen.
Weitere Informationen und Quellen:
- Abenavoli L, Capasso R, Milic N, et al. Milk thistle in liver diseases: past, present, future. Phytotherapy Research. 2010;24(10):1423-1432.
- Fried MW, Navarro VJ, Afdhal N, et al. Effect of silymarin (milk thistle) on liver disease in patients with chronic hepatitis C unsuccessfully treated with interferon therapy: a randomized, controlled trial. JAMA. 2012;308(3):274-282.
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- Milk Thistle. Natural Medicines Web site. Accessed at naturalmedicines.therapeuticresearch.com on April 8, 2015. [Database subscription].
- Moayedi B, Gharagozloo M, Esmaeil N, et al. A randomized double-blind, placebo-controlled study of therapeutic effects of silymarin in ß-thalassemia major patients receiving desferrioxamine. European Journal of Haematology. 2013;90(3):202-209.
- Polyak SJ, Oberlies NH, Pécheur E-I, et al. Silymarin for HCV infection. Antiviral Therapy. 2013;18(2):141-147.
- Seeff LB, Curto TM, Szabo G, et al. Herbal product use by persons enrolled in the Hepatitis C Antiviral Long-Term Treatment Against Cirrhosis (HALT-C) trial. Hepatology. 2008;47(2):605-612.
Bildquelle: von Roland zh, upload on 18. Oktober 2008 [CC BY-SA 3.0 ], vom Wikimedia Commons