Jedes Jahr zu Beginn des Sommers finden sich bei Hautärzten und Hausärzten immer wieder Patienten, die akuten Sonnenbrand, gerötete Haut oder auch Pustel oder Pickel nach einem Sonnenbad haben. Das muss nicht immer daran liegen, dass die Aufenthaltszeit in der Sonne zu lange war, auch bestimmte Medikamente können die Haut empfindlicher für Sonnenstrahlung machen. Lichtempfindlichkeit oder Photosensitivität ist ein ganz natürlicher Prozess, den die UV-Strahlung der Sonne auf der Haut auslösen kann. Am geläufigsten ist der Sonnebrand, in schlimmen Fällen sogar mit Blasenbildung. Aber auch der, immer häufiger in Deutschland diagnostizierte weisse Hautkrebs, ist meist eine Folge zu stark durch UV-Strahlung geschädigter Haut.
Nimmt man ein Medikament ein, das die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlung machen kann, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen angeraten. Die Haut sollte ungeschützt nicht der Sonne ausgesetzt werden. Eine Sonnencreme mit einem hohen UV-Schutz ist auch an leicht bewölkten Tagen, im Schatten oder bei Aufenthalt in der Sonne empfohlen. Lange Kleidung bietet zwar einen gewissen Grundschutz, aber auch dort kann die schädliche UV-Strahlung eindringen. Bisher wenig bekannt ist, dass auch Fensterglas nur geringen UV-Schutz bietet.
Zu den Medikamenten die von vielen Patienten tägliche eingenommen werden und die empfindlich gegenüber Sonnenlicht machen, gehören zum Beispiel der Säureblocker Omeprazol, Schmerzmittel mit Diclofenac und Ibuprofen, aber auch Psychopharmaka die Citalopram, Doxepin, Haloperidol oder Prometahzin enthalten.
Folgen Medikamente und/oder Wirkstoffe können die Haut Haut gegenüber UV- Strahlung sensibilisieren:
Acitretin | Flutamid | Östrogene |
Amantadin | Fosinopril | Paroxetin |
Amilorid | Furosemid | Perazin |
Amiodaron | Glibenclamid | Perphenazin |
Amitriptylin | Glimepirid | Phenobarbital |
Amlodipin | Goldsalze | Phenylbutazon |
ätherische Öle | Griseofulvin | Phenytoin |
Azathioprin | Haloperidol | Piroxicam |
Bendroflumathiazid | Hydralazin | Porfimer |
Benzydamin | Hydrochlorothiazid | Promethazin |
Bezafibrat | Hypericin | Pyrazinamid |
Captopril | Ibuprofen | Ramipril |
Carbamazepin | Imipramin | Simvastatin |
Chinin | Indometacin | Spironolacton |
Chinolone | Isoniazid | Steinkohlenteer |
Chloroquin | Isotretinoin | Sulfadiazin |
Chlorprothixen | Ketoprofen | Sulfasalazin |
Chlortalidon | Lamotrigin | Temeporfin |
Citalopram | Levomepromazin | Terbinafin |
Clomipramin | Lisinopril | Terfenadin |
Corticosteroide | Loratadin | Tetracycline |
Dacarbazin | Maprotilin | Thioridazin |
Dapson | Mefloquin | Tiaprofensäure |
Diclofenac | Meloxicam | Topiramat |
Dienogest | Methotrexat | Torasemid |
Diltiazem | Methoxalen | Tretinoin |
Diphenhydramin | Metoprolol | Triamteren |
Doxepin | Nabumeton | Trimipramin |
Doxylamin | Naproxen | Valaciclovir |
Enalapril | Nifedipin | Valproinsäure |
Ethacrynsäure | Nitrofurantoin | Verapamil |
Fenofibrat | Nortriptylin | Verteporfin |
Flucytosin | Olanzapin | Vinblastin |
Fluorouracil | Omalizumab | Voriconazol |
Fluphenazin | Omeprazol | Xipamid |
Die Liste ist sehr lang und nicht vollständig, zeigt aber gut, dass man auch bei der Einnahme ganz alltäglicher Medikamente sehr vorsichtig sein sollte um keinen Sonnenbrand oder Hautschäden zu erleiden. Da viele der Wirkstoffe auf dieser Liste auch freiverkäuflich erhältlich sind, ist eine gute Beratung in der Apotheke wichtig.