Allulose: Süße ohne schlechtes Gewissen?

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Allulose ist in aller Munde: Dieser „seltene Zucker” erfreut sich aufgrund seiner besonderen Eigenschaften immer größerer Beliebtheit als gesunder Zuckerersatz. Auch in Europa steht eine Zulassung als Lebensmittel kurz bevor. Doch was ist dran an Allulose? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

Was ist Allulose überhaupt?

Bei Allulose, auch D-Psicose genannt, handelt es sich um eine spezielle Zuckerart aus der Gruppe der Monosaccharide. Sie kommt in der Natur in sehr geringen Mengen in Lebensmitteln wie Feigen, Rosinen, Mais, Melasse und Weizen vor – daher die Bezeichnung “seltener Zucker”.

Mittlerweile kann Allulose aber auch künstlich aus Fruktose hergestellt werden. Der genaue chemische Name für Allulose lautet D-ribo-2-hexulose, ihre Summenformel C6H12O6. Strukturell ähnelt sie damit der Glukose und Fruktose.

Wo liegen die Besonderheiten von Allulose?

Im Vergleich zu herkömmlichen Zuckern besitzt Allulose einige einzigartige Eigenschaften:

  • Kaum Kalorien: Mit nur 0,2 Kalorien pro Gramm ist Allulose für den Körper nahezu kalorienfrei.
  • Keinen Einfluss auf Blutzucker oder Insulin: Da Allulose vom Körper nicht verwertet wird, beeinflusst sie weder die Blutzuckerkonzentration noch die Ausschüttung von Insulin.
  • Angenehmer Geschmack: Allulose soll einen ähnlichen Geschmack wie Haushaltszucker haben, allerdings mit einer etwas geringeren Süßkraft von etwa 70%. Sie hinterlässt anders als viele Süßstoffe keinen bitteren Nachgeschmack.
  • Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten: Sie eignet sich für zahlreiche Lebensmittel wie Backwaren, Speisen, Getränke und Süßigkeiten. Außerdem karamellisiert sie, so dass sich Sirup oder Bonbons herstellen lassen.

Für Diabetiker und Menschen, die ihren Zuckerkonsum einschränken möchten, klingt Allulose damit fast zu gut um wahr zu sein: zuckerähnlicher Geschmack ganz ohne Nachteile. Aber überzeugt Allulose auch in der Praxis?

Studien belegen: Allulose ist sicher und gesund

Zum Glück sind die theoretischen Vorteile von Allulose auch wissenschaftlich bestätigt:

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  • Die US-Lebensmittelbehörde FDA hat Allulose bereits offiziell als grundsätzlich unbedenklich für die Anwendung eingestuft.
  • Verschiedene Studien liefern keine Hinweise auf negative gesundheitliche Effekte bei einer normalen Anwendung als Süßungsmittel – weder kurz- noch langfristig.
  • Erste Humanstudien deuten sogar positive Effekte von Allulose auf das Körpergewicht, die Blutzuckerregulation und das Sättigungsgefühl an. Diese müssen aber durch weiterführende Studien noch bestätigt werden.
  • Eine Gefahr können höchstens abführende Effekte bei sehr hohem Verzehr sein: Ab 13 Teelöffeln pro Tag können Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall auftreten.

Insgesamt zeichnet sich also ab, dass Allulose eine der wenigen Süßungsmittel darstellt, die nicht mit negativen Nebeneffekten in Verbindung gebracht werden können – wenn sie in üblichen Mengen konsumiert wird.

Wo und wie kann man Allulose anwenden?

Aufgrund ihrer vielseitigen Eigenschaften lässt sich Allulose ähnlich wie normaler Zucker vielfach zum Süßen verwenden:

  • Für Getränke und Speisen können problemlos ein paar Löffel Allulose die gleiche Menge Zucker ersetzen
  • Beim Backen und Kochen wird etwas mehr Allulose benötigt, um die geringere Süßkraft auszugleichen. Dafür überzeugt das Ergebnis mit typischer Konsistenz und Karamellisierung.
  • Auch für die Herstellung von gesüßten Milchprodukten, Desserts, Kaugummi, Marmelade oder Süßigkeiten eignet sich Allulose prima.

Menschen mit Diabetes oder Übergewicht können durch den Ersatz von Zucker durch Allulose Kalorien einsparen und ihren Blutzuckerspiegel stabil halten. Aber auch für Gesunde ist Allulose oft eine sinnvolle Alternative zu raffiniertem Haushaltszucker.

Wo kann man Allulose kaufen?

In den USA und einigen asiatischen Ländern ist Allulose bereits frei erhältlich. Dort findet sie sich in Reformhäusern, Diabetiker-Shops oder Online-Versandhändlern.

Für Deutschland und Europa steht die Zulassung von Allulose als neuartiges Lebensmittel (“Novel Food”) durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit noch aus. Mit einer Entscheidung ist frühestens 2023 zu rechnen.

Aber bereits jetzt ist die Privateinfuhr für den Eigenbedarf erlaubt. Über spezialisierte Importeure wie z.B. iHerb kann Allulose bequem und rechtlich sicher aus den USA bezogen werden. Hier fallen lediglich die üblichen Einfuhrumsatzsteuern und Zollgebühren an.

Sobald die Allulose durch die EU freigegeben wird, ist sie künftig dann auch in Deutschland und Europa im Handel erhältlich.

Fazit: Hoffnungsträger unter den Süßungsmitteln

Der „seltene Zucker” Allulose macht sowohl geschmacklich als auch ernährungsphysiologisch einen sehr guten Eindruck. Er könnte sich als optimale natürliche Alternative zu Zucker etablieren – ohne dessen kalorienreichen und gesundheitlichen Nachteile.

Aktuell ist Allulose noch etwas schwierig zu beschaffen, aber über kurz oder lang wird sich das mit der erwarteten EU-Zulassung ändern.

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Verwendete Quellen

  • https://www.fda.gov/search?s=allulose
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34339507/
  • https://food.ec.europa.eu/system/files/2020-10/novel-food_sum_ongoing-app_2020-1525.pdf
  • https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/reduktionsstrategie/reduktionsstrategie-zucker-salz-fette.html
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=allulose&sort=pubdate&sort_order=asc

Allulose: Süße ohne schlechtes Gewissen? 1
Maren Fried
Maren Fried
Ernährungsberaterin und Coach aus Niedersachsen, berät Menschen seit 2013 zu den Themen Ernährung, Nahrungsergänzung und Persönlichkeitsentwicklung.

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