Wie Quarantäne die Psyche der Menschen beeinflusst

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Die meisten Menschen, die nicht in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten oder gearbeitet haben, erlebten 2020 für eine gewisse Zeit in einer mehr oder weniger strengen Form Quarantäne. Wie diese jeweils aussah, ob mit anderen Menschen oder völlig alleine, ob sie als Erholung, Herunterkommen vom Alltagsstress oder im Gegenteil als Tor zu Depressionen und Einsamkeit wahrgenommen wurde, war dabei völlig subjektiv.

Denn so vielfältig unsere Lebensweisen sind, so vielfältig schlugen auch die Lockdown-Regeln der Bundesländer in das Privatleben der einzelnen Menschen ein. Schaut man sich Umsatzzahlen des Online Handels und von Dienstleistern an, wird deutlich, dass viele Menschen, die es sich leisten konnten, ihre dadurch freigesetzte Energie und Zeit in Form von Konsum umgesetzt haben.

Virtuelle Spieleplattformen wie das Rizk, die ihre Kundschaft mit dem ein oder anderen Bonus ohne Einzahlung in die Welt des Glücksspiels locken, konnten ebenfalls neue Besucherrekorde verzeichnen. Was sich hinter dieser Welt verbirgt, können Sie mithilfe der Bonusangebote ohne Einzahlung erkunden. Bekannt ist auch, dass Firmen wie Amazon oder Netflix die wirtschaftlichen Gewinner der Corona-Krise sind. Es liegt einfach an der freien Marktwirtschaft, dass solche Angebote mehr genutzt werden, die gerade gefragt sind.

Auswirkungen von Quarantäne im Privatleben

Doch Gewinnerinnen und Gewinner finden sich auch im privaten Bereich. So manch eine introvertierte Person, die Hektik und den Drang, sozial aktiv sein zu müssen, durchaus als Last verstehen kann, hatte nun eine Begründung, zu sozialen Aktivitäten Nein zu sagen. Genauso wird so manch eine Mutter froh gewesen sein, für eine gewisse Zeit mehr von ihren Kindern gehabt zu haben, wenn der Arbeitgeber Homeoffice erlaubt hat.

Wie positiv die neuen Regelungen angenommen wurden, hängt von den Lebensumständen und der jeweiligen Persönlichkeit ab. Das leuchtet wahrscheinlich jedem Menschen ein. Doch auch die Länge der Quarantäne und die Maßnahmen selbst sind entscheidend dafür, wie wir damit umgehen können. So wird auch der stabilsten Persönlichkeit der Kontaktentzug zu Mitmenschen eine Last, wenn der Zeitraum sich in die Länge zieht.

Denn im Kern ist der Mensch ein soziales Wesen und auf den Austausch mit seinen Mitmenschen angewiesen. Gleichsam kann räumliche Enge auf Dauer Wut erzeugen.

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In einer gemeinschaftlichen Studie der Universität Leipzig, Dresden und Magdeburg wurden die psychosozialen Folgen von Quarantänemaßnahmen untersucht. Hierbei stellte sich heraus, dass die meisten Probanden während einer Quarantäne Angstgefühle entwickeln, aber auch Wut und Einsamkeit wurden als Reaktionen häufiger erwähnt. Hinzu kamen in länger ausgelegten Studien eine Assoziation zwischen einer erlebten Quarantäne und einer im Verlauf entwickelten Depression.

Neue Verhaltensweisen erkennen und analysieren

Richtig überraschend sind die Ergebnisse dieser Studien eigentlich nicht. Denn uns allen sind diese Gefühle in den letzten Monaten mehr oder weniger direkt begegnet. Wie man jedoch damit umgeht, besonders wenn es einen persönlich schwer trifft, ist eine andere Frage. Viele Menschen flüchten sich in Ablenkung. Durch den Mangel an Optionen ist daher das Internet und seine Möglichkeiten zum Unterhalter, Informant und Ablenker in der Krise geworden.

Dem einen hilft es, möglichst viel über die Krise zu erfahren, dem anderen hilft es, das Ganze durch Unterhaltungsmedien auszublenden. Gerade zu Anfang der Krise haben pragmatische Menschen häufig die Zeit genutzt, um Aufgaben zu erledigen, die sonst auf die lange Bank geschoben wurden. Heimwerken und Sprachenlernen stand für viele in der To-do-Liste ganz weit oben. Auch das Brotbacken, was mittlerweile für viele schon Anlass zu Spott geworden ist, hat durch die Suche nach einer anderen Beschäftigung während der Zeit des Wartens einen Boom erfahren.

Doch das Aktivsein ist in der Quarantäne räumlich und zeitlich oft begrenzt und irgendwann sind auch die letzten kleinen Probleme in Haus und Hof erledigt.

Häusliche Gewalt und Depression

Generell kommen in einer Quarantäne zwei Dinge zusammen, die Menschen depressiv und schlichtweg wahnsinnig machen können: Freiheitsentzug und Isolation. Entzieht man dem Menschen neben den sozialen Kontakten auch die Option auf Bewegung an der frischen Luft und die manchmal sogar heilsame Routine eines beruflichen Alltags, ist die Depression häufig das Ergebnis, die in schweren Fällen tödliche Folgen haben kann. Gerade für Alleinstehende und psychisch vorbelastete Menschen ist die Depression eine Gefahr, die durch eine Quarantäne erhöht wird.

Dass es auch Konflikte geben kann, wenn zum Beispiel eine Familie in einer kleinen Wohnung zu einer häuslichen Quarantäne verpflichtet wird, kann sich jeder vorstellen. Der Lagerkoller ist quasi vorprogrammiert. Nicht immer muss dabei eine Familie bereits durch Gewalterfahrungen vorbelastet sein. Es kann tatsächlich jede Familie treffen. Die Zahlen zeigen, dass während des Shutdowns die Fälle von häuslicher Gewalt steigen. Gerade schwächere Familienmitglieder haben statistisch gesehen, stärker darunter zu leiden.

Was kann man dagegen tun?

Geht es um häusliche Gewalt, liegt der Fokus Außenstehender häufig auf dem Schutz der Opfer. Allerdings wird dadurch nicht unbedingt die Wurzel des Übels angeschaut. Diese liegt häufig darin, dass Männer, die statistisch gesehen häufiger Täter häuslicher Gewalt sind, ihre Energie nicht im Griff haben und ihren Frust an schwächeren Haushaltsmitgliedern auslassen. Wut, die bei Männern und Frauen als psychosoziale Folge einer Quarantäne gleichermaßen auftritt, ist zunächst verständlich. Wie diese abgelassen wird, sollte jedoch in den Fokus der Aufmerksamkeit treten.

Neben dem Reden über Probleme, das heilsame Wirkung hat, hilft vielen Menschen Bewegung. So sorgt Sport dafür, Stresshormone abzubauen, die durch Angst verursacht werden. Ist Sport außerhalb der vier Wände nicht möglich, kann man das Internet nutzen, um Online Fitnesskurse zu besuchen. Geht es hingegen eher darum, die Energie zu leveln und Ruhe in einer hektischen Umgebung zu schaffen, sind auch Meditations- oder Entspannungskurse online möglich, die dafür sorgen, dass Stress abgebaut wird. Hierbei gibt es übrigens auch Angebote für Kinder, deren überschüssige Energie bei Eltern Frust anstaut.

Regelmäßiger Kontakt

Bei isolierten Menschen, Singles oder Alleinstehenden ist die soziale Interaktion hingegen sehr wichtig. Gerade die modernen Kommunikationsmöglichkeiten können hierbei helfen. Je mehr regelmäßige Treffen mit Familie oder Freunden stattfinden, desto mehr alltägliche Routine und Fixpunkte werden im Alltag geschaffen, für die es sich aufzustehen lohnt. Denn für depressive Menschen ist die Frage des “Warum überhaupt?” ein täglicher Begleiter, der beantwortet sein will.

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Gerade um sich selbst definieren zu können, braucht es ein Gegenüber. Fehlt das auf längere Sicht, kann es dazu führen, dass man sich selbst und seinen Sinn zum Leben hinterfragt. Menschen mit Familien, die genau die Ruhe einer Isolation vermissen, vergessen häufig, dass Alleinstehende genau diese soziale Nähe brauchen. Es hilft allen Parteien, auch innerhalb der eigenen vier Wände den Blick nach draußen nicht zu verlieren.

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Maren Fried
Maren Fried
Ernährungsberaterin und Coach aus Niedersachsen, berät Menschen seit 2013 zu den Themen Ernährung, Nahrungsergänzung und Persönlichkeitsentwicklung.

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