Vyleesi – Wie wirksam ist es, was gibt es für Erfahrungen?

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Bevor wir mit den eigentlichen Fakten über Vyleesi loslegen, müssen wir erst einmal klarstellen: Vyleesi ist kein “Viagra für Frauen”. Warum das so ist, folgt jetzt.

In den letzten Tagen war Vyleesi in aller Munde, denn die FDA, die amerikanische Arzneimittelbehörde, hat das Mittel zugelassen. Vyleesi, dass auch als “Viagra für Frauen” bezeichnet wird, ist ein Medikament, dass die Libido von Frauen wieder ankurbeln soll. Doch ganz ohne Kontroversen ist auch dieses Mittel nicht.

Vyleesi, was ist das eigentlich?

Vyleesi, dessen eigentliche Name bremelanotide ist der Nachfolger des bereits 2015 zugelassenen Mittels Addyi. Addyi sollte, täglich eingenommen, die Sexuelle Unlust bei Frauen, auch HSDD genannt, behandeln. Obwohl beide Medikamente zur Behandlung von HSDD geeignet sind, gibt es einen gravierenden Unterschied. Während Addyi als Tablette täglich eingenommen werden muss, wird Vyleesi nur vor dem Sex als Spritze verabreicht.

Diese Injektion kann selbst vorgenommen werden, geeignete Stellen dafür sind der Bauch oder der Oberschenkel. Bereits nach einer halben Stunde tritt die Wirkung von Vyleesi ein. Dabei aktiviert es Rezeptoren, die für eine Gruppe von Hormonen, auch Melanocortine genannt, zuständig sind. Melanocortine stehen in Verbindung mit sexuelle Erregung und Appetit. Der genau Wirkmechanismus ist allerdings noch nicht bekannt.

Anstatt den Blutfluss zu den Geschlechtsorganen zu erhöhen, wie es Viagra und andere Medikamente gegen Erektionsstörungen tun, soll Bremelanotid die Lust einer Frau verstärken, indem es die Mischung der Neurochemikalien, die an der sexuellen Erregung bei Frauen beteiligt sind, verändert – insbesondere Dopamin , das für einen Wohlfühl-Effekt sorgt.

Vyleesi – Gibt es Studien?

Bisher wurde eine klinische Studie durchgeführt, die allerdings noch nicht vollends überzeugen kann. Etwa 25% der Frauen, die Vyleesi eingenommen haben, konnten eine Verbesserung Ihrer sexuellen Lust feststellen. Das ist leider nur etwas mehr, als die 17% aus der Placebo-Kontrollgruppe, die auch ein gesteigertes sexuelles Interesse angaben. Bei etwa 40% der Studienteilnehmerinnen trat als Vyleesi Nebenwirkung Übelkeit auf, die bei 8% so stark war, dass sie die Studie abgebrochen haben.

Bei etwa einem Prozent der Teilnehmerinnen der Studie verfärbte sich das Zahnfleisch sowie andere Teile der Haut – diese Verfärbungen verschwanden nur bei der Hälfte wieder nach Beendigung der Einnahme.

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Diese Nebenwirkung ist nicht ganz ungewöhnlich, denn Vyleesi wurde zuerst als Bräunungsverstärker der Haut erforscht.

Wie oft darf Vyleesi eingenommen werden?

Der Hersteller empfiehlt, dass Vyleesi nicht öfter als einmal innerhalb von 24 Stunden angewandt werden darf. Auch sollte es nicht öfter als achtmal im Monat zur Steigerung der weiblichen Lust genutzt werden.

Frauen, die unter hohem Blutdruck oder anderen Herz-Kreislauferkrankungen leiden sollten das Medikament ebenfalls nicht einnehmen.

Wie ist Vyleesi bisher zu bewerten?

Natürlich ist es zu begrüssen, dass es nun auch für Frauen Möglichkeiten gibt eine sexuelle Unlust zu behandeln. Männer haben dafür ja schon seit vielen Jahren wirksame Medikamente und sogar homöpathische Mittel wie Deseo oder Neradin zur Verfügung.

Auch die durchgeführte Studie zeigt bislang keinen überwältigen Erfolg. Tatsächlich liegt die Ursache für Unlust bei Frauen aber oft viel tiefer als bei Männern, dies kann Vyleesi natürlich nur schwer behandeln.

Trotzdem ist es positiv zu werten, dass nun auch Frauen die Möglichkeit haben sexuelle Unlust zu behandeln.

Wieso ist Vyleesi eigentlich nicht mit Viagra zu vergleichen?

Diese letzte Antwort sind wir natürlich noch schuldig geblieben. Ein Vergleich zwischen beiden Mitteln ist sehr schwierig, denn während Vyleesi auf Rezeptoren einer Hormongruppe wirkt, wirkt Viagra auf die Blutzufuhr der Genitalien. Dies sind zwei vollkommen unterschiedliche Wirkmechanismen.

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Anne de Vries
Anne de Vries
Homöopathin und Ernährungsberaterin aus Noord-Holland, bloggt seit 2010 in Ihrem eigenen Blog und berät Patienten mit den Schwerpunkten Leaky-Gut, Magen-Darm-Probleme und Peptide.

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