Veganer Muskelaufbau. So geht’s

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Foto von Karolina Grabowska

Der Mythos, dass man für den Muskelaufbau Unmengen an tierischen Produkten zu sich nehmen muss, ist schon lange widerlegt. Doch wie genau kann man effektiv Muskeln aufbauen, ohne auf tierische Proteine zurückzugreifen? Dieser Artikel wirft einen Blick auf die Wissenschaft hinter dem Muskelaufbau mit veganer Ernährung und zeigt, wie man durch gezielte pflanzliche Nahrungsmittel seine Ziele erreichen kann.

Wie funktioniert Muskelaufbau?

Um Muskeln aufzubauen, braucht der Körper ausreichend Energie und Nährstoffe. Die Basis bildet eine positive Energiebilanz, bei der mehr Kalorien durch Nahrung aufgenommen werden als man durch körperliche Aktivität verbraucht. Die individuell benötigte Kalorienmenge variiert je nach Größe, Gewicht und Intensität des Trainings.

Für ein effektives Training benötigt der Körper Energie in Form von Kohlenhydraten und Fetten. Zudem braucht er Proteine für den Aufbau von Körpergewebe. Proteine setzen sich aus Aminosäuren zusammen, von denen acht vom Körper nicht selbst produziert werden können und daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen.

So hilft veganes Proteinpulver

Es gibt sowohl tierische als auch pflanzliche Proteinquellen. Der Unterschied liegt darin, dass tierische Varianten oft alle essenziellen Aminosäuren enthalten. Doch auch bei einer veganen Ernährung ist es möglich, die nötigen Aminosäuren zu sich zu nehmen. Das erreicht man, indem man vegane Lebensmittel mit einem hohen Proteingehalt geschickt kombiniert.

Eine gute Möglichkeit, die Proteinzufuhr zu erhöhen, sind vegane Proteinshakes. Dafür verwendet man beispielsweise Proteinpulver aus Reis und mischt es mit Wasser, Saft oder Pflanzenmilch zu einem Shake.

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Verschiedene pflanzliche Proteine stehen zur Auswahl, darunter Reisprotein, Hanfprotein, Erbsenprotein und Lupinenprotein. Die biologische Wertigkeit kann gesteigert werden, indem man Reis- und Erbsenprotein im Verhältnis von 7:3 kombiniert, wobei die geringere Menge das Erbsenprotein betrifft. Diese Mischung nähert sich in ihrer biologischen Wertigkeit sogar der des Molkeproteins an.

Diese veganen Lebensmittel enthalten viel Eiweiß

Eine der häufigsten Bedenken bei einer veganen Ernährung ist die ausreichende Proteinzufuhr. Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche pflanzliche Lebensmittel gibt, die reich an Eiweiß sind und gleichzeitig den Nährstoffbedarf für den Muskelaufbau abdecken.

Hier einige vegane Proteinquellen und wie man sie in die Ernährung integrieren kann:

  • Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind ausgezeichnete Proteinquellen. Man kann sie in Suppen, Salaten oder als Hauptgericht verwenden.
  • Tofu und Tempeh: Produkte auf Sojabasis, sind reich an Protein. Tofu eignet sich gut für Pfannengerichte, während Tempeh sich als Fleischersatz in vielen Rezepten verwenden lässt.
  • Quinoa: Quinoa ist vollständiges Protein mit allen essenziellen Aminosäuren und kann als Beilage, in Salaten oder als Hauptgericht gegessen werden.
  • Nüsse und Samen: Mandeln, Chiasamen und Hanfsamen sind nicht nur proteinreich, sondern auch reich an gesunden Fetten. Sie sind ideale Snacks oder können Müslis und Smoothies aufwerten.
  • Getreideprodukte: Vollkornprodukte wie Haferflocken und Vollkornbrot enthalten ebenfalls Protein. Sie eignen sich hervorragend als Frühstücksoption.

Die Rolle der Kohlenhydrate und Fette

Die wichtigsten Komponenten einer veganen Sporternährung sind Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Obst und Gemüse, Nüsse und Samen, gesunde Öle sowie genügend Wasser. Zusätzlich gehört Vitamin B12 zu den wichtigsten Supplementen für Veganer.

Kohlenhydrate spielen eine entscheidende Rolle in der Muskelregenerationsphase und dienen als wichtige Energiequelle während des Trainings. Aufgrund ihrer schnellen Sättigungswirkung ist es ratsam, vor dem Training leicht verdauliche Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. In der Ruhephase hingegen empfehlen sich ballaststoffreiche Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.

Auch Fette spielen in der Sporternährung eine wichtige Rolle, insbesondere die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren. Diese sind vor allem in Leinsamen, Hanfsamen, Chiasamen, Walnüssen und Rapsöl enthalten. Es ist wichtig, die Fettzufuhr ausgewogen zu halten. Es wird empfohlen, dass 10 bis 30 Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien aus Fett bestehen sollten.

Veganer Muskelaufbau – Nachhaltig und effektiv

Insgesamt zeigt die wachsende Anzahl von Studien, dass veganer Muskelaufbau durchaus möglich ist. Mit einer gezielten Auswahl an pflanzlichen Proteinen, einer ausgewogenen Ernährung und einem angepassten Trainingsprogramm kann man seine Ziele erreichen, ohne zu tierischen Produkte zu greifen. Veganer Muskelaufbau ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und das Tierwohl. Es ist an der Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen und zu erkennen, dass Pflanzenkraft genauso effektiv sein kann wie tierische Proteine.

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Matthias Bojar
Matthias Bojar
Matthias ist Journalist im Wissenschaftsbereich und schreibt seit 2009 für verschiedene Publikationen Artikel zu gesundheitlichen Themen.

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