Prävention von Folgeschäden mit perkutaner Laser-Diskus-Dekompression
Verschiedene Symptome wie Taubheitsgefühle in den Beinen oder Armen, ein Ziehen im Rücken oder Schmerzen bei Bewegungen können auf Bandscheibenveränderungen hinweisen. Dabei handelt es sich nicht immer um einen schweren Vorfall mit vollständigem Bandscheibenriss. „Es gibt auch kleinere Verletzungen der Bandscheibe, die Betroffene im Alltag oft als weniger gravierend wahrnehmen und häufig ignorieren. Dies ist jedoch nicht ratsam“, warnt Dr. Munther Sabarini. Der Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin erklärt, was passieren kann, wenn kleine Probleme nicht frühzeitig angegangen werden.
Selbst winzige Ausstülpungen beeinträchtigen das System
Die Bandscheibe besteht aus einem Faserring, der einen gelartigen Kern enthält. Aus verschiedenen Gründen kann die Festigkeit und Stabilität des Faserrings abnehmen. Dazu gehören traumatische Verletzungen, falsche Körperhaltung oder Überbelastung, mangelnde Bewegung, aber auch Verschleißerscheinungen oder Erkrankungen von Knochen und Gewebe. Dies kann entweder zu einem Riss führen, der schwersten Form eines Bandscheibenvorfalls, oder zu einer Ausstülpung. Dabei verliert der Ring seine Form, wölbt sich auf einer Seite aus und der Kern verschiebt sich entsprechend. Der Bereich der Wirbelsäule ist jedoch ein äußerst komplexes System, das millimetergenau abgestimmt ist. „Schon die geringste Schwellung kann dazu führen, dass andere Strukturen innerhalb der Wirbelsäule, wie Nerven, Blutgefäße, Muskeln oder ähnliches, beeinträchtigt werden und nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren“, erklärt Dr. Sabarini und fügt hinzu: „Wenn eine kleine Verletzung besteht und nicht behandelt wird, kommt es langfristig zu einer Verschlechterung, die Beschwerden nehmen zu und irgendwann entstehen unvermeidlich irreparable Schäden und möglicherweise Langzeitbeschwerden. Aus diesem Grund rate ich dazu, bei Beschwerden wie Schmerzen, Kribbeln oder Stechen, die länger als drei oder vier Tage andauern oder wiederkehrende Taubheitsgefühle an bestimmten Körperstellen auftreten, die Ursache ärztlich abklären zu lassen.“
Minimaler Eingriff mit punktgenauer Wirkung
Ein Vorteil, wenn eine Bandscheibenveränderung frühzeitig behandelt wird, ist, dass die Behandlung minimalinvasiv und daher äußerst patientenfreundlich erfolgen kann. Die Mehrheit der Patienten mit Symptomen einer Bandscheibenausstülpung ist zwischen 30 und 45 Jahren alt. Hier spielen verschiedene Faktoren zusammen, wie das Altern der Bandscheiben, lang anhaltende Fehlhaltungen oder Überbelastungen. Insbesondere langes Sitzen am Schreibtisch mit einer gekrümmten Haltung und somit einer starken Belastung der Hals- und Lendenwirbelsäule sollte hier erwähnt werden. „Wenn nur kleine bis mittelschwere Bandscheibenvorfälle vorliegen, arbeite ich mit der perkutanen Laser-Diskus-Dekompression. Mit Hilfe eines Lasers behandele ich gezielt die betroffene Stelle und reduziere die störenden Gewebeteile. Dadurch entlasten sich die umliegenden Bereiche sofort, was die Patienten unmittelbar nach dem Eingriff bemerken“, erklärt Dr. Sabarini. Diese Technik ist punktgenau, da kein Schnitt erfolgt. Der Arzt führt unter örtlicher Betäubung eine sehr feine Hohlnadel mithilfe von Bildgebung bis zur zu behandelnden Stelle. Anschließend wird der Laser durch die Hohlnadel geführt und präzise eingesetzt. Dr. Sabarini kann auf diese Weise auch degenerativ eingewachsene Nervenfasern behandeln, die Schmerzen an der Bandscheibe verursachen. Der Eingriff dauert 30 bis 40 Minuten.