Theragun Pro – Praxistest: Das kann das Massagetool

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Vibrationstherapie hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, sowohl unter professionellen Sportlern als auch im semi-professionellen Bereich. Therabody ist im Feld der perkussiven Therapie schon seit vielen Jahren Vorreiter und hat vor wenigen Wochen die vierte Generation der Theragun vorgestellt. Wir haben uns die Theragun Pro angesehen und bei verschiedenen Herausforderungen getestet.

Perkussive Therapie oder Vibrationstherapie?

Die bereits seit vielen Jahren angewandte Vibrationstherapie soll zur Lockerung von Muskeln beitragen und dadurch auch Verspannungen lösen. Doch obwohl sich eine Vibrationsmassage oberflächlich gut anfühlt, kann sie weniger gezielt spezielle Muskelgruppen behandeln. Therabody, der Entwickler hinter der Theragun, setzt daher auf die sogenannte perkussive Therapie. Bei dieser wird nicht mit Vibrationen gearbeitet, sondern ganz gezielt und tief durch eine sehr schnelle Auf- und Abbewegung des Massagekopfes. Bis zu 40-mal pro Sekunde berührt dieser die Haut und kann so ganz gezielt bestimmte Muskelgruppen lockern. Damit sich die Behandlung aber weder anfühlt noch anhört wie eine Behandlung mit einem Schlagbohrer, hat Therabody einen speziellen bürstenlosen QuietForce Motor entwickelt.

Was bringt die Selbstmassage mit der Theragun?

Eine professionelle Massage ist wunderbar bei Muskelschmerzen und Verspannungen. Aber nur die wenigsten Hobbysportler können sich täglich dafür Zeit nehmen. Genau dafür wurde die Theragun entwickelt. Dr. Jason Wersland, Gründer von Therabody, ist Chiropraktiker und beschäftigte sich viele Jahre damit Schmerzen und Verspannungen zu behandeln. Nach einem schweren Motorradunfall und den folgenden Schmerzen, begann er die erste Version der Theragun zu entwickeln, um sich selber besser behandeln zu können. Im Laufe von über einem Jahrzehnt veränderte sich nicht nur das Aussehen grundlegend, auch die Funktionen und Einsatzmöglichkeiten wurden ständig erweitert und verbessert.
Durch die perkussive Funktionsweise arbeitet die Theragun tief im Muskelgewebe, regt die Durchblutung an und verbessert die Sauerstoffzufuhr für eine schnellere Regeneration. Auch bei Schmerzen und Verspannungen kann eine kurze Massage bereits erhebliche Linderung verschaffen.

Theragun Pro - Praxistest: Das kann das Massagetool 1

So funktioniert die Anwendung

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Die Theragun verfügt über fünf einstellbare Geschwindigkeiten und lässt sich umfangreich anpassen und verstellen. Die Form ist stylish, aber etwas ungewöhnlich. Das hat aber einen entscheidenden Grund, denn sie ist zur Selbstmassage gedacht. Durch den dreieckigen Griff und den verstellbaren Winkel des Aufsatzes, lässt sie sich einfach an fast jedem Bereich des Körpers anwenden. Möglich macht das der Griff, der drei verschiedene Haltemöglichkeiten bietet. Weiter anpassen lässt sich das Massage-Gerät über verschiedene Aufsätze. Diese bestehen aus einem mittelfesten Schaum, der hygienisch und einfach auszuwechseln ist. Auch mit Schweiß, Lotionen oder Massageölen gab es in unserem Praxistest keine Probleme. Nach Gebrauch können die Aufsätze einfach feucht abgewischt werden.

Für jede der möglichen Anwendungen gibt es einen passenden Aufsatz. Für ganz gezielte und punktuelle Anwendung nutzen wir den Kegelförmigen Aufsatz mit einer sehr kleinen Fläche. Für eine größere Flächenmassage einen der breiteren runden Aufsätze. An ganz empfindlichen Stellen, zum Beispiel der Wirbelsäule oder im Bereich der Schultern, empfiehlt sich die Anwendung des weichsten Massagekopfes.

Die Therabody Companion-App

Gerade am Anfang ist es sinnvoll, die Therabody-App zu nutzen. Denn darüber lässt sich die grundlegende Funktionsweise, die Auswahl der richtigen Aufsätze und auch die notwendigen Bewegungen auf den einzelnen Körperregionen gut erlernen. Sehr praktisch finde ich die so genannten Routinen, die es für verschiedene Sportarten oder auch Beschwerden gibt. Diese können meist in wenigen Minuten abgearbeitet werden und zeigen ganz detailliert, welche Region mit welchem Aufsatz trainiert werden kann. Am Beispiel der Routine Tech Neck, die besonders für Menschen geeignet ist, die den ganzen Tag an einem Bildschirm verbringen, zeigen sich die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Theragun. In drei Minuten können verschiedene Bereiche, die für Verspannungen des oberen Rückens und des Nackens verantwortlich sind, gelockert werden. Dabei zeigt die App die richtige Verwendung der Theragun, den passenden Aufsatz sowie die Bewegung, die ausgeführt werden soll, detailliert an. Auch auf den passenden Druck, der ausgeübt werden sollte, wird geachtet. Zum Einstieg sind die Routinen eine gute Möglichkeit, um sich mit der Handhabung der Theragun vertraut zu machen. Später benötigt man die App wahrscheinlich immer seltener.

Die Tech Neck Routine hat bei mir in drei Minuten die Schulterpartie gelockert und Verspannungen gelöst.

Die Theragun im Praxistest

Wir sind relativ unbedarft an die erste Anwendung herangegangen und waren im ersten Moment überrascht. Die verschiedenen Intensitätsstufen sind sehr kraftvoll, die erste Massage war ungewohnt, denn die Vibrationen der perkussiven Massage sind im ganz Körper intensiv zu spüren. Die richtige Intensität und besonders auch herauszufinden wie viel Druck ausgeübt werden sollte, hat nur eine kurze Zeit benötigt. Danach fühlte sich die Massage sehr entspannend an.
Als erstes haben wir die Tech Neck Routine nach einem langen Tag am Bildschirm ausprobiert. In drei Minuten stellte sich ein entspanntes Gefühl im Nacken ein, die Verspannungen haben sich stark reduziert. Die starke Vibration ist allerdings etwas ungewohnt. Am Bizeps und dem Brustkorb fühlte es sich gut an, an den Schultern auch. Nur im Bereich des oberen Nackens war es etwas unangenehm, da das Sichtfeld merklich vibrierte. Dadurch stellte sich ein leichtes Schwindelgefühl ein, das aber sofort wieder verschwand.

Im Laufe der letzten Woche haben wir die Theragun in vielen weiteren Situationen ausprobiert. Vor dem Sport um die Muskeln zu lockern, nach dem Joggen und auch regelmäßig um vereinzelte Verspannung zu lösen. Mit jeder Anwendung war das anfangs ungewohnte Gefühl merklich besser und auch in der Anwendung stellte sich eine gewisse Routine ein. Besonders nach dem Joggen ließen sich die geschundenen Muskeln wunderbar lockern, der Muskelkater am nächsten Tag war deutlich reduziert. Auch die regelmäßige Anwendung im Nacken zeigte eine gute Wirkung, Verspannungen und dadurch ausgelöste Kopfschmerzen reduzierten sich deutlich. Insgesamt fühlte sich der ganze Körper geschmeidiger und beweglicher an.

Auch Profisportler nutzen die Theragun

Mittlerweile nutzen auch viele Profisportler die Theragun in Ihren Trainings. Darunter Ryan Lochte, US-amerikanischer Schwimmer und Olympiateilnehmer 2016, Cristiano Ronaldo, Fußballspieler bei Juventus Turin und Antonio Brown, US-amerikanischer American-Football-Spieler in der National Football League.

Seit Anfang diesen Jahres ist die Profi-Tennisspielerin Amanda Anisimova, Teilnehmerin an den Australien Open und Halbfinalistin der French Open, Markenbotschafterin für Therabody. „Ich benutze Theragun schon eine ganze Weile und die Devices haben mich bei der Genesung meiner Rückenverletzung täglich unterstützt und diese beschleunigt. Jetzt freue ich mich umso mehr, neuer Partner der Brand zu sein und aktuelle Technologien und neue Features zu testen.”, sagte sie im Rahmen einer Veranstaltung. In ihrem täglichen Training nutzt sie die Theragun Pro zum Aufwärmen und zur Regeneration.

Unser Fazit zur Theragun

Anfangs waren wir etwas skeptisch und der erste Versuch fühlte sich ungewohnt und aufgrund der Stärke der perkussiven Massage auch etwas schmerzhaft an. Vermutlich lag dass aber an tiefsitzenden Verspannungen, die sich mit jeder Anwendung weiter reduzierten. Mit der Zeit haben wir die Theragun bei immer mehr Situationen eingesetzt und sind mit der Wirkung sehr zufrieden. Die Theragun-App ist für den Einstieg wichtig und bietet eine Vielzahl an sinnvollen Übungen. Nach einiger Zeit haben wir die regelmäßig genutzten Übungen verinnerlicht und die Massage dann ohne die App ausgeführt. Wir finden die Theragun besonders für Sportler, aber auch für alle Menschen mit hauptsächlich sitzender Tätigkeit, sehr sinnvoll um schnell und effektiv Verspannungen zu lösen.

Theragun Pro - Praxistest: Das kann das Massagetool 4
Matthias Bojar
Matthias Bojar
Matthias ist Journalist im Wissenschaftsbereich und schreibt seit 2009 für verschiedene Publikationen Artikel zu gesundheitlichen Themen.

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