Studie: Macht ein Hauskauf glücklich?

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Aus der Mietwohnung direkt in das Eigenheim mit Garten. Davor träumen viele Menschen, doch gerade in Zeiten von Wohnungsmangel, steigenden Zinsen und hohen Immobilienpreisen, setzt einen die Suche nach einer Immobilie schon gehörig unter Druck. Aber lohnt sich die ganze Mühe und ein hoher Kredit am Ende auch, oder sind Hausbesitzer doch gar nicht so glücklich wie vermutet?

Macht ein Hauskauf glücklicher?

Mehr als 70 Prozent der Deutschen träumen von den eigenen vier Wänden. Dabei ist Deutschland immer noch eher das Land der Mieter, nicht der Eigentümer, denn nur knapp 46 Prozent der Deutschen wohnen in einem eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung. Nicht zuletzt hängt das auch mit den stark gestiegenen Immobilienpreisen und der starken Nachfrage in Ballungsgebieten, wie dem Rheinland, zusammen. In vielen Gegenden ist der Hauskauf selbst für Gutverdiener nicht mehr finanzierbar. Für viele bleibt daher nur eine Mietwohnung. Und auch dort ist der Markt knapp und Wohnungen sind gerade für Familien immer schwerer zu finden, so Cathrin Rahn von der M&R Hausverwaltung in Swistal.

Doch macht die eigene Immobilie wirklich so glücklich, wie viele glauben? Wir haben uns zwei Studien angesehen, die diese Fragestellung näher untersucht haben.

Schon 2015 hat die LBS-Stiftung Bauen und Wohnen die Uni Hohenheim beauftragt zu untersuchen, ob Hausbesitzer wirklich glücklicher sind.

Dabei zeigte sich klar, dass zwei Drittel der Immobilienbesitzer glauben, das Wohneigentum mache Sie glücklicher. Über 36 Prozent der der Mieter glauben ebenfalls, dass Wohneigentum Ihr Glück steigern würde.

Dabei ist das Glücksempfinden natürlich sehr subjektiv und wissenschaftlich kaum zu belegen. Empfindet man ein großen Glücksgefühl beim Unterschreiben des Vertrages, dem Einzug in das eigene Haus und der Zahlung der letzten Rate, können die Gefühle bei einer geplatzten Wasserleitung, einem Sturmschaden am Dach oder anderen Katastrophen ganz klar auch negativ sein.

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Vor etwa zwei Jahren untersuchte das Institut of Labour Economics (IZA) dann erneut die gleiche Fragestellung: Sind Hausbesitzer wirklich glücklicher?

Dazu werteten die Forscher Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet, das einmal jährlich 30.000 Personen zu ihrer ökonomischen Situation und ihrer Lebenszufriedenheit befragt. Weitere Grundlage für die Studie war die Befragung von 800 Hausbesitzern und bisherigen Mietern, die gerne ein Haus kaufen möchten.

Auch hier gab es ein eindeutiges Ergebnis: Hausbesitz führt zu einer höheren Lebenszufriedenheit.

Aber: Der Besitz einer Immobilie macht nicht so glücklich, wie viele vermutlich annehmen. Je länger einer der Studienteilnehmer schon eigenes Wohneigentum besaß, desto mehr näherte sich seine Einschätzung der Lebenszufriedenheit der eines durchschnittlichen Mieters an.

Woran das liegt, darüber lässt sich nur spekulieren. Vermutlich sind die Glücksgefühle in dem Moment wenn nach einer langen Such ein passendes Objekt gefunden wird am Größten. Der Gewöhnungseffekt relativiert das empfundene Glück dann über die Jahre und macht sorgt dafür, dass das Eigenheim zur Normalität wird.

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Matthias Bojar
Matthias Bojar
Matthias ist Journalist im Wissenschaftsbereich und schreibt seit 2009 für verschiedene Publikationen Artikel zu gesundheitlichen Themen.

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