Im letzten Jahr ist im Internet ein regelrechter Streit darüber entbrannt, wie gesund Kokosöl wirklich ist. Verfechter des Kokosöls und Kritiker lieferten sich über viele Wochen hinweg einen erbitterten Streit um das gefeierte Superfood. Eine aktuelle Meta-Studie hat jetzt gezeigt wie gesund Kokosöl wirklich ist. Wir klären euch auf.
Wie gesund ist Kokosöl?
Nüsse sind gesund, daran besteht kaum ein Zweifel. Doch obwohl die Kokosnuss das Wort “Nuss” im Namen trägt, gehört sie in Wahrheit zu den so genannten einsamigen Steinfrüchten. Das Kokosöl wird aus dem getrockneten und zerkleinerten Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen und ist bei Raumtemperatur flüssig. Es verträgt bei der Zubereitung von Speisen Temperaturen von bis zu 200° Celsius und eignet sich daher hervorragend zum braten oder frittieren. Beim Kauf sollte man darauf achten, möglichst kaltgepresstes, natives Kokosöl in Bio-Qualität zu kaufen. Dies ist chemisch nicht gehärtet und somit mineral- und nährstoffreicher als billige Kokosöle.
Das Fett des Öls betshet zu 90 Prozent aus gesättigten Fettsäuren, die ernährungsphysiologisch eigentlich als ungesund und Auslöser für Herzerkrankungen gelten.
Mit ungefähr 890 Kilokalorien pro 100 Milliliter ist es zwar eine wahre Kalorienbombe, viele Ernährungsexperten sagen dem Öl jedoch auch gesundheitsförderliche Eigenschaften nach.
- Kokosöl soll vor schädlichen Mikroorganismen schützen.
Die zu fast 50% in Kokosöl enthaltene Fettsäure Larinsäure wird im Verdauungsprozess zu Monolaurin umgewandelt. Sowohl Monolaurin als auch Larinsäure sind dazu in der Lage schädliche Mikroorganismen wie Viren, Pilze und Bakterien abzutöten. Dadurch soll Kokosöl vor der Hefepilzerkrankung Candida Albicans oder pathogenen Bakterien, wie Staphylococcus aureus, schützen. (Quelle) - Ketone mit heilender Wirkung
Die in den gesättigten Fettsäuren des Kokosöls enthaltenen mittelkettigen und mitellangen Fettsäuren werden vom Körper anders verstoffwechselt als herkömmliche gesättigte Fettsäuren. Sie gelangen über den Verdauungstrakt direkt zur Leber und können dort in Ketone umgewandelt werden. Diese Ketone können eine heilende Wirkung bei Alzheimer oder Epilepsie haben. (Quelle) - Schutz vor Herzerkrankungen
Die im Kokosöl enthaltenen Fettsäuren können dabei helfen den Cholesterinspiegel zu senken und damit Herzerkrankungen vorbeugen. Darüberhinaus können sie das gesundheitsförderliche HDL-Cholesterin erhöhen. (Quelle) - Abnehmen mit Kokosöl
Kokosöl soll ein regelrechter Stoffwechselbooster sein und beim Abnehmen dabei helfen Kalorien zu verbrennen. Im Vergleich zu anderen Fettsäuren werden bei mittelkettigen Fettsäuren über den Tag hinweg bis zu 5 Prozent mehr Kalorien verbrannt. Zudem hat Kokosöl eine appetithemmende Wirkung und kann so dabei helfen weniger Kalorien aufzunehmen. (Quelle)
Sind diese gesundheitlichen Auswirkungen durch Studien belegt?
Eine aktuelle Meta-Studie, die 16 Studien zum Thema Kokosöl analysiert hat, kam Anfang diesen Jahres zu einem ganz erstaunlichen Ergebnis:
“16 Studien wurden in die Meta-Analyse aufgenommen. Es lagen Ergebnisse aus allen Studien zu Blutfetten, 8 Studien zum Körpergewicht, 5 Studien zum prozentualen Körperfettanteil, 4 Studien zum Taillenumfang, 4 Studien zur Nüchtern-Plasmaglukose und 5 Studien zum C-reaktiven Protein vor. Der Konsum von Kokosnussöl erhöhte das LDL-Cholesterin signifikant um 10,47 mg/dL (95% KI: 3,01, 17,94; I2 = 84%, N=16) und das HDL-Cholesterin um 4,00 mg/dL (95% KI: 2,26, 5,73; I2 = 72%, N=16) im Vergleich zu nicht-tropischen Pflanzenölen. Diese Effekte blieben auch nach Ausschluss nicht-randomisierter Studien oder von Studien schlechter Qualität (Jadad-Score <3) signifikant. Der Verzehr von Kokosnussöl hatte im Vergleich zu nicht-tropischen Pflanzenölen keinen signifikanten Einfluss auf die Marker für Glykämie, Entzündung und Adipositas.”
Zusammengefasst sagt die Studie, dass keine positiven Effekte auf die Senkung von Cholesterin, auf das Entzündungsniveau im Körper oder auf Adipositas nachgewiesen werden konnten. Allerdings wurden auch keine negativen Effekte gefunden, mit Ausnahme auf den Cholesterinspiegel. Dort zeigte sich, dass der regelmäßige Verzehr von Kokosöl das schädliche LDL-Cholesterin ansteigen lässt und damit zu einem 6 Prozent erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko führen kann.