Sauer macht lustig – aber was macht eigentlich Bitter?

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Bitter ist eine Geschmacksrichtung, die nicht jeder gern hat. Zugegeben, der Geschmack von Bitterstoffen ist gewöhnungsbedürftig, aber kann positive Auswirkungen für die Gesundheit haben. Bitter gilt als gesunde Geschmacksrichtung, entsprechende Nahrungsbestandteile wirken positiv auf die Verdauung und stehen sogar im Verdacht, beim Abnehmen helfen zu können. Doch wo sind die wertvollen Bitterstoffe enthalten und welchen Nutzen haben sie genau?

Die einfachste Lösung – Bittertropfen ohne unangenehmen Geschmack

Es gibt viele natürliche Bitterstoffe, doch wer den bitteren Geschmack nicht mag, kann sich kaum aufraffen Grapefruit oder Artischocken zu essen, wobei letztere noch eine recht milde Variante sind. Viel einfacher funktioniert die Aufnahme von Bitterstoffen durch Bittertropfen, denn hier braucht es keine große Portion, um dem Körper die benötigten Bitterstoffe zuzufügen. Ganz auf den Bittergeschmack verzichten können jedoch auch sie nicht, außer sie werden mit einem Teelöffel Honig oder in einem Glas Wasser eingenommen.

Bittertropfen enthalten einen hohen Alkoholanteil und basieren auf der Herstellung durch Bitterpflanzen. Es gibt unterschiedliche Varianten auf dem Markt, die wohl bekannteste ist der Magenbitter, der nach einem schweren fettigen Essen für eine bessere Verdauung sorgen soll. Aber hilft hier womöglich auch ein Stück Artischocke zum Nachtisch?

Welche Wirkung haben Bitterstoffe auf den Körper?

Bitterstoffe ist ein großer Überbegriff für viele verschiedene Substanzen, daher ist die Wirkung nicht für alle Produkte gleich. Bitterstoffe haben aber generell eine positive Wirkung auf die Verdauung. Durch die Aufnahme dieser Stoffe, beispielsweise durch einen Endiviensalat, wird die Magentätigkeit gefördert, was wiederum die Produktion von Magensäure anregt. Der Gallefluss wird gesteigert, welcher für die Verdauung verschiedener Fette verantwortlich ist. Die am häufigsten beobachteten Wirkungsweisen sind:

  • Anregung des Appetits durch Bitterstoffe
  • Förderung der Vorverdauung im Mund durch stärkeren Speichelfluss
  • Erhöhte Produktion von Magensaft
  • Verstärkung der Gallenflüssigkeit für eine bessere Fettverdauung
  • Erhöhte Insulinproduktion bei einigen Bitterstoffen
  • Anregung der natürlichen Darmtätigkeit

Die Quintessenz des Ganzen ist, dass Bitterstoffe insgesamt einen positiven Einfluss auf die Verdauung haben, was wiederum das entstehende Hungergefühl reguliert. Somit können Bitterstoffe trotz appetitanregender Wirkung einen positiven Effekt auf die Gewichtsabnahme haben. Selbst bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn werden Bitterstoffe angewandt, wenngleich sie die klassische Medikation nicht ersetzen können.

Unklare Wirkungsweise von Bitterstoffen ohne wissenschaftlichen Nachweis

Nicht nur die Verdauung soll sich dank Bitterstoffen verbessern können, es gibt weitere Vermutungen, welche Effekte die Produkte noch haben können. Hierzu gibt es zwar noch keine belastbaren medizinischen Studien, dafür aber positive Berichte von verschiedenen Anwendern.

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So sollen Bitterstoffe gegen Müdigkeit, Stress und sogar Depressionen wirken können. Saponinen, die zu den Bitterstoffen zählen, wird unter anderem eine Hemmung des Wachstums von Krebszellen nachgesagt. Saponine kommen in Hafer, Hülsenfrüchten und auch Lakritz vor. Auch Hauterkrankungen wie die Neurodermitis sollen sich durch die Aufnahme von Bitterstoffen positiv beeinflussen lassen.

Wer es auf natürlichem Weg ausprobieren möchte, kann durch heimische Kohlsorten wie Rosenkohl, durch Gemüsesorten wie Spinat oder durch bittere Gewürze wie Zimt, Thymian und Estragon für mehr Bitterstoffe auf dem Speiseplan achten. Auch Kräuter wie Brennnessel oder Löwenzahn gelten als wertvolle Lieferanten und werden oftmals auch für die Herstellung von Bittertropfen verwendet.

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Matthias Bojar
Matthias Bojar
Matthias ist Journalist im Wissenschaftsbereich und schreibt seit 2009 für verschiedene Publikationen Artikel zu gesundheitlichen Themen.

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