Viele Patienten die an einem Reizdarm-Syndrom erkrankt sind leiden unter Durchfall, Magenschmerzen, Blähungen oder Übelkeit die den Alltag teils massiv beeinflussen können. Daher ist es sehr häufig, dass mit einem Reizdarmsyndrom auch eine depressive Verstimmung oder sogar Depression einhergehen. Die Ursache des Reizdarmsyndroms ist oft unklar, eine Ursache könnte die Fehlbesiedelung des Darms sein. Eine vielfältige und gesunde Darmflora kann vor vielen Erkrankungen schützen, eine fehlbesiedelte oder sehr Varianten arme Darmflora kann Krankheiten begünstigen. Daher ist die Bakterielle Flora des Darms mittlerweile auch ein wichtiger Faktor in den Leitlinien zum Reizdarmsyndrom. Eine Behandlung des Reizdarmsyndroms mit Probiotika kann daher eine Behandlungsoption sein.
In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler des Farncombe Family Digestive Health Research Institute nun versucht zu ergründen welchen Einfluss Probiotika auf die psychische Gesundheit haben. An der Studie nahmen 44 Patienten mit einem akuten Reizdarmsyndrom teil Die eine Hälfte wurde über einen Zeitraum von 10 Wochen mit den probiotischen Bakterien der Gattung Bifidobacterium longum behandelt, die andere Hälfte erhielt ein Placebo. Nach bereits sechs Wochen konnte bei 14 Patienten in der Probiotika-Gruppe eine Verbesserung der depressiven Symptomatik beobachtet werden, bei der Placebo-Gruppe fühlten lediglich sieben Patienten eine Verbesserung Ihrer Symptome. In zusätzlich angefertigten MRT-Aufnahmen zeigte sich zusätzlich eine Verbesserung der Amygdala-Funktion und des lymbischen Systems in der Probiotika Gruppe. Diese sind für Emotionen und Gefühle zuständig.
Zwar ist die Studie aufgrund der geringen Teilnehmer Zahl nicht sehr aussagekräftig, sie unterstützt aber die Ergebnisse früherer Studien. Somit scheint ein Zusammenhang zwischen der Vielfalt der Bakterien im Darm und der Gesundheit zu bestehen.
Weitere Informationen und die Studie im Detail finden sich hier (engl.).