Ohren leisten unglaublich viel. Gleichzeitig bekommen sie relativ wenig Aufmerksamkeit – sowohl von Einzelpersonen als auch in der Gesellschaft. Die meisten Ohren funktionieren gut und sehen durchschnittlich aus – es gibt also keinen Grund, sich größere Gedanken um sie zu machen.
Doch jeder, der mit ungewöhnlichen Ohren zu kämpfen hat, wird das wohl anders sehen. Denn mit zu großen, zu kleinen oder abstehenden Ohren durch die Welt zu gehen, kann tatsächlich ein Problem sein. Gerade Kinder und Jugendliche leiden darunter, wenn ihre Ohren von der Umwelt als auffällig ungewöhnlich wahrgenommen werden. Aber auch Erwachsene kämpfen mit ihrem Selbstbild.
Ohrkorrektur für Kinder: Mobbing entgegenwirken
Kinderkörper sind häufig äußerst widerstandsfähig – die Kinderpsyche eher weniger. Daraus ergibt sich, dass eine Ohrkorrektur meist schon in jungem Alter möglich ist und unter Umständen auch nötig wird. Möglich sind einige Eingriffe schon im Kleinkindalter, häufig wird eine Operation aber frühestens mit fünf Jahren vorgenommen.
Den richtigen Zeitpunkt für eine Ohrkorrektur zu finden, ist nicht so leicht. Denn einerseits muss sichergegangen werden, dass das Ohr sich bereits ausreichend entwickelt hat. Andererseits beginnt Mobbing manchmal schon im Kindergarten.
Abstehende oder ungewöhnlich geformte Ohren fallen einfach auf. Kinder haben oftmals keine Filter, um auf die Gefühle ihrer Gleichaltrigen Rücksicht zu nehmen. Das Mobbing, das daraus entstehen kann, hat weitreichende Folgen für die Kinder. Anders als bei Jugendlichen haben Eltern auch kaum eine Chance, mit persönlicher Unterstützung oder dem Aufbau von Selbstbewusstsein entgegenzuwirken. Kinder erleben persönliche Angriffe fast ungefiltert und Kontext spielt selten eine Rolle.
Ohrkorrektur für Jugendliche: Identitätsbildung bedenken
Wird eine Ohrkorrektur nicht im Kindesalter durchgeführt, muss spätestens im Jugendalter darüber nachgedacht werden. Der Vorteil in diesem Alter ist, dass Jugendliche eher verstehen, dass ihr Wert als Mensch nicht vom Aussehen abhängt. Gleichzeitig findet in diesem Alter aber ein Großteil der Identitätsbildung statt. Umso tragischer ist es, wenn ausgerechnet die Ohren Angriffsfläche bieten.
Ohranpassungen, die möglich sind:
- Ohrvergrößerung
- Ohrverkleinerung
- Ohrenumformung
- Ohrmuschelplastik
- Ohrläppchenverkleinerung
Es gibt viele Wege, das Ohrbild zu korrigieren. Geschieht das nicht, versuchen Jugendliche oft, ihre Ohren zu verstecken. Das sorgt für eine unterschwellige Dauerbelastung. Gerade für Jugendliche mit kurzen Haaren gibt es kaum eine Möglichkeit, die Ohren dauerhaft vor den Blicken anderer Menschen zu verbergen. Oftmals kommen die daraus entstehenden Unsicherheiten auch in Gesprächen mit Psychiatern oder Vertrauten hervor, was Eltern dann dazu bewegt, eine Ohrkorrektur in Erwägung zu ziehen.
Ohrkorrektur für Erwachsene: Selbstverwirklichung realisieren
Die Möglichkeiten der ästhetischen und plastischen Chirurgie sind heute viel größer als vor zehn oder zwanzig Jahren. Deshalb erwägen auch immer mehr Erwachsene eine Ohrkorrektur. Einerseits kann es sein, dass sie Mobbing erfahren haben und sich nun endlich von dieser Last befreien wollen.
Andererseits muss das gesellschaftliche Feedback gar kein Grund sein. Viele Menschen verstehen es als Teil der Selbstverwirklichung, ihren Körper nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Symmetrische Ohren, kleinere Ohren, Ohrläppchenkorrekturen – all diese Dinge sind etwas, was zu mehr Zufriedenheit führen kann.
Tipp: Eine realistische Beratung in Anspruch nehmen
Ob fünf, fünfzehn oder fünfzig Jahre alt: Eine Beratung durch einen Experten ist immer wichtig, bevor die Entscheidung für oder gegen eine Ohrkorrektur fällt. Mittlerweile sind Eingriffe am Ohr sehr sicher und es gibt viele verschiedene Techniken. Aber es handelt sich trotzdem um einen Eingriff mit Risiken.
Daher sollte es zunächst eine realistische Einschätzung eines Chirurgen geben. Dieser wird klar vermitteln, welche Korrekturen möglich sind und welche nur minimale Veränderungen bringen würden. Auch diese kleinen Veränderungen können mehr Lebensqualität bringen – es geht in der Besprechung vor allem darum, vernünftige Erwartungen zu haben und Risiken zu besprechen. Dabei sollte man sich stets wohlfühlen, weshalb die Suche nach einem passenden Chirurgen auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.