Können Probiotika die Stimmung verbessern?

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Dass eine gesunde Ernährung und die Wahl der richtigen Lebensmittel ein wichtiger Grundpfeiler des körperlichen Wohlbefindens ist, ist wissenschaftlich seit Jahren belegt. Doch nun untersuchen Forscher, ob Probiotika – lebende Bakterien, die sich in vielen Lebensmitteln befinden und die vollkommen unbedenklich sind – die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts verbessern und dabei auch einen Einfluss auf die Stimmung haben können.

Linda Lee, Gastroenterologin an der Johns Hopkins University sagt dazu: „Probiotika sind nach unserer Auffassung gute Organismen, die unserer Gesundheit zuträglich sind“

Aber können Probiotika wirklich die Stimmung beeinflussen?

Mögliche Vorteile von Probiotika

Probiotika sind nützliche Bakterien, die natürlich in Lebensmitteln wie Joghurt und Kimchi vorkommen. Sie sind auch in Tabletten- oder Pulverform erhältlich. Man nimmt an, dass Probiotika die Gesundheit des Verdauungstraktes verbessern daher werden sie auch oft zur Behandlung von Durchfall oder Blähungen eingesetzt.

Probiotika können viele positive Auswirkungen auf den Körper haben, darunter:

  • Stärkung des körpereigenen Immunsystems
  • Produktion von antimikrobiellen Substanzen
  • Fermentierung von Ballaststoffen in der Nahrung, um Nährstoffe für die Zellen zu erzeugen, die unseren Darm bedecken
  • Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass die Wirkungen der Bakterien im Magen-Darm-Trakt (GI) Signale an das zentrale Nervensystem senden und den Darm mit dem Gehirn verbinden. Dies könnte eine Erklärung für einige bekannte Zusammenhänge zwischen Magen-Darm-Erkrankungen und psychischen Erkrankungen sein. Zum Beispiel entwickeln überdurchschnittlich viele Menschen mit Reizdarmsyndrom auch Depressionen und Angstzustände.

Doch ist die vermutete Verbindung zwischen emotionaler Gesundheit und einem gesunden Magen-Darm-Trakt, laut Dr. Lee, nicht ganz eindeutig.
Bestimmte Lebensmittel scheinen die Stimmung zu verbessern. Jeder kennt das befriedigende Gefühl und positive Stimmung die eine Portion Eiscreme oder auch Nudeln haben können. Doch kann dieser Zusammenhang auch eine Folge positiver Assoziation sein und weniger durch die bakterielle Reaktion auf die Nährstoffe in der Nahrung hervorgerufen werden.

„Es ist nicht so, dass das Essen selbst Nährstoffe enthält, die unsere Stimmung beeinflussen, sondern es ist so, dass unser Gehirn manche Lebensmittel mit Wohlbefinden assoziiert“, so Dr. Lee.

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Doch obwohl es sehr verlockend erscheint anzunehmen, dass man durch die Einnahme von Probiotika auf einfachem Wege die Stimmung beeinflussen könnte, konkrete Beweise gibt es für diese Theorie noch nicht. Es ist daher noch mehr Forschung notwendig, um zu untersuchen, ob Probiotika wirklich mit Depressionen und Angsterkrankungen im Zusammenhang stehen.

Sind Probiotika immer unbedenklich?

Die eigentlichen probiotischen Bakterien sind in der Regel harmlos, allerdings kann man sich nie ganz sicher sein, was die Nahrungsergänzungsmittel wirklich enthalten. Die Vorschriften sind gerade in diesem Bereich sehr ungenau, daher sollte man seine Probiotika am besten aus der Apotheke oder von einem namhaften Produzenten beziehen.

In den Vereinigten Staaten sind Lactobacillus und Bifidus longum die probiotischen Stämme, die am häufigsten zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen verwendet werden, es gibt aber viele probiotische Produkte auf dem Markt. Sie enthalten verschiedene Arten von Bakterien und in unterschiedlichen Mengen. Lee warnt, dass der Mangel an Regulierung bedeutet, dass eine Charge sich von einer anderen unterscheiden kann.

So nimmt man Probiotika richtig ein

Die gute Nachricht ist, dass die meisten probiotischen Stämme wahrscheinlich harmlos sind. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn einige Studien haben gezeigt, dass nicht immer auch das Probiotikum enthalten ist, dass auf dem Etikett steht.

Fazit – Verbessert die Einnahme von Probiotika die Stimmung?

Das ist noch offen, sagt Lee, und sie warnt davor, sie als Ersatz für ein verschriebenes Medikament zur Stimmungsaufhellung zu verwenden. Aber wenn die tägliche Einnahme eines Probiotikums zumindest einen Monat lang hilft, Ihre Darmprobleme zu lindern, könnte das allein schon dafür sorgen, dass Sie sich ein wenig „besser“ fühlen.

Aber wenn das Probiotikum, das Sie ausprobiert haben, überhaupt keine Wirkung zeigt? „Dann ist es wahrscheinlich nicht das richtige für Sie“, folgert Lee.

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Maren Fried
Maren Fried
Ernährungsberaterin und Coach aus Niedersachsen, berät Menschen seit 2013 zu den Themen Ernährung, Nahrungsergänzung und Persönlichkeitsentwicklung.

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