Falsche Testergebnisse sind während der Pandemie des Coronavirus (COVID-19) ein ständiges Problem. Jetzt warnen einige Experten davor, dass Biotin-Zusätze den COVID-19-Antikörpertest stören könnten.
Viele Labortests verwenden Biotin, daher ist bekannt, dass die Einnahme von Biotin zahlreiche andere Laborergebnisse verfälschen kann. Zum Beispiel kann es zu falsch niedrigen Ergebnissen bei Parathormon-, Schilddrüsen-stimulierendem Hormon-, Prolaktin- und Prostata-spezifischen Antigentests führen. Es kann auch falsch hohe Ergebnisse bei vielen Tests, einschließlich Thyroxin, Progesteron, Estradiol und Testosteron, verursachen. Es gibt jetzt einige Bedenken, dass Biotin mit dem Elecsys Anti-SARS-CoV-2-Test interferieren kann – einem weit verbreiteten Antikörpertest zur Bestimmung, ob ein Patient dem SARS-CoV-2-Virus ausgesetzt war und Antikörper dagegen entwickelt hat. Es ist zwar immer noch unklar, ob ein positiver Test irgendeine Art von Immunität gegen eine zukünftige Infektion bestätigt, aber die Gewährleistung genauer Testergebnisse ist ein wichtiger Schritt in dem Bemühen, das Virus zu verstehen.
Die Einnahme von Biotin in einer Einzeldosis von bis zu 300 mg scheint den Elecsys Anti-SARS-CoV-2-Test nicht zu stören, aber bei Patienten, die Biotin über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, können Störungen möglich sein. Dies wurde bei Menschen nicht bestätigt, aber wie bei anderen Labortests, die von Biotin betroffen sind, sollten die Patienten die Einnahme von Biotin-Zusätzen 72 Stunden vor dem Test einstellen. Den Patienten muss klar sein, dass diese Problematik mit einem Antikörpertest (einem Bluttest) zusammenhängt und nicht mit Tests zur Diagnose einer aktiven COVID-19-Infektion (einem Abstrich-Test). Falsche Ergebnisse von Abstrichproben sind ebenfalls ein Grund zur Beunruhigung, aber ein Absetzen von Biotin hat hier keine Auswirkungen.
via: TRC