Haarausfall: Ein Spiegel unserer Ernährung?

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Können Kopfhaare unseren Gesundheitszustand widerspiegeln? Diese Frage ist immer wieder im Zusammenhang mit unerwünschtem Haarausfall zu hören und wird zurecht gestellt. Schließlich zeigt unser Körper Unverträglichkeiten oder Krankheiten häufig mit speziellen Symptomen wie zum Beispiel Hautausschlägen an. Doch lassen sich aussagekräftige Symptome auch auf unseren Kopfhaaren ablesen? Dieser Frage soll im nachfolgenden Ratgeber nachgegangen werden.

Du bist, was du isst

“Du bist, was du isst.” Diese Redewendung ist ebenso abgedroschen, wie Gesetz. Unsere Haustiere leben es vor: Sind Stubentiger & Co. krank, zeigen sie dies mit einem struppigen, glanzlosen und ausfallenden Fell. Aber auch bei Futter-Unverträglichkeiten können sich solche Symptome zeigen. Bei uns Menschen sieht es auf dem Kopf nicht anders aus. Wer sich primär von mit Lebensmittelchemie vollgestopften Fertigprodukten ernährt, wird sich früher oder später die Frage stellen, ob die Ernährung Einfluss auf die Haargesundheit nimmt und vielleicht sogar der Auslöser für die unerwünschte Alopezie ist.

Was ist Alopezie?

Es ist absolut natürlich Haare zu verlieren. Täglich sind es sogar bis zu 100 Haare, welche dem Erneuerungsprozess unterliegen und abgestoßen werden. Fallen deutlich mehr Haare über einen längeren Zeitraum aus, spricht der Mediziner von Alopezie (Haarausfall). Die Ursachen für den lästigen Haarausfall können dabei sehr vielfältig sein. Auch eine unausgewogene Ernährung wird immer wieder im Zuge der Ursachenforschung erwähnt. Da stellt sich natürlich die Frage, welche Lebensmittel in Frage kommen, um dem Körper die Nährstoffe zu geben, welche er für ein gesundes Haarwachstum benötigt.

Für viele Menschen ist der Verlust der Kopfhaare nicht nur ein kosmetisches Problem. Häufig leiden die Betroffenen unter psychischen Belastungen, welche aus der schwindenden Haarpracht resultieren. Beschäftigt sich ein Arzt mit dem Haarausfall des Patienten, rückt die Wurzel in den Fokus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Wurzel nicht nur den Ursprung des Haares darstellt, sondern gleichzeitig dessen Halt bestimmt. Handelt es sich um eine gesunde Haarwurzel, welche mit zahlreichen Blutgefäßen verknüpft ist, können die einzelnen Haare mit allen Nährstoffen versorgt werden, welche dem Blutkreislauf zugeführt wurden. Dabei werden neue Haarzellen gebildet und der Regenerationsprozess bleibt intakt.

Kann ich der Ernährung die Schuld an meinem Haarausfall geben?

Nein, so einfach gestaltet sich die Ursachenforschung mit anschließender Behandlungsmöglichkeit dann doch nicht. Wie bereits erwähnt, kommen die unterschiedlichsten Auslöser in Frage. Dazu gehören beispielsweise:

  • Pilzinfektionen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Wechseljahre
  • Störungen des Immunsystems
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Ekzeme auf der Kopfhaut
  • Chronischer Schlafmangel
  • Stress
  • Prüfungsangst usw.

Wer also seine Essgewohnheiten als Sündenbock definiert, sollte zunächst abklären, ob nicht auch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten. Stress gehört zum Alltag des 21. Jahrhunderts dazu und lässt sich kaum vermeiden. Stressige Alltagssituationen sind inzwischen so normal geworden, dass wir die schädlichen Auswirkungen häufig nicht mehr erkennen oder deren Ausmaß unterschätzen.

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Alopezie als Folge ungesunder Ernährung: was ist dran an der Theorie?

Bis dato wurden keine gesicherten Erkenntnisse publiziert, welche den Zusammenhang beweisen. Parallel dazu ist es jedoch unbestritten, dass unsere Haarwurzeln bestimmte Nährstoffe benötigen, um das Wachstum zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • Vitamine
  • Eiweiße

Dabei handelt es sich um Nährstoffe, welche dem Körper im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ausreichend zur Verfügung stehen. Die Unterversorgung der Haare ist deshalb eher selten zu beobachten. Allerdings kann es vorkommen, dass bestimmte Situationen und Krankheiten dafür sorgen, dass die Nährstoffversorgung vorübergehend oder sogar langfristig gestört ist. Die langfristige Störung der Nährstoffversorgung ist häufig bei Patienten mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen zu beobachten. Zum Beispiel bei Morbus Crohn. Die langfristige Unterversorgung mit Nährstoffen tritt auch bei Fehl- und Mangelernährungen auf. Zum Beispiel wenn Betroffene unter Magersucht leiden oder eine extreme Diät praktizieren. Dann werden die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, was zum Verlust der Haare führen kann.

Nährstoffe für das Haar: Was gehört auf den Speiseplan?

Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören Eisen, Zink und Kupfer. Keratin ist eines der Hauptbestandteile unserer Haare. Dessen Bildung wird durch den Einfluss von Zink begünstigt. Das Spurenelement ist außerdem an der Bildung von Kollagen beteiligt und wirkt entzündungshemmend. Kommt es zu einem dauerhaften Zinkmangel im Körper, kann dies zu kreisrundem Haarausfall führen. Zinkreiche Lebensmittel gehören unbedingt auf den Speiseplan und finden sich vor allem in folgenden Lebensmitteln:

  • Fisch
  • Eier
  • Fleisch
  • Milch
  • Käse

Eisen

Eisenmangel kann zu Haarausfall führen, beziehungsweise die Alopezie begünstigen. Die Ursachen für diesen Mangel können sehr vielseitig sein und reichen von Blutverlusten, über Magen-Darm-Erkrankungen, bis hin zu Schwangerschaft und einseitiger Ernährung. Ein dauerhafter Eisenmangel kann sich in Form von Strukturschäden am Haarschaft zeigen und zum Haarverlust führen.

Aus Studien gehen jedoch keine eindeutigen Ergebnisse vor. Die Frage ob Eisenmangel im direkten Zusammenhang mit Haarverlust steht, lässt sich aktuell noch nicht beantworten. Wer sicherstellen möchte, dass der Speiseplan mit eisenhaltigen Lebensmitteln erstellt wird, sollte deshalb vor allem auf Fisch und Fleisch zurückgreifen.

Parallel dazu bietet es sich an, Lebensmittel mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt zu konsumieren, da das Vitamin den Körper bei der Eisenaufnahme unterstützt. Dies lässt sich auf dem Speiseplan am besten mit zwei bis drei Gläsern Orangensaft umsetzen, welche über den Tag verteilt getrunken werden, um den Körper dauerhaft mit Vitamin C zu versorgen.

Da unserer Körper keine Vitamin-C-Depots besitzt, ist er auch nicht in der Lage das aufgenommene aber nicht verarbeitete und im Moment nicht benötigte Vitamin C zu speichern, weshalb die wertvollen Bausteine unverdaut ausgeschieden werden. Morgens, mittags und abends ein Glas O-Saft und der Körper ist optimal mit Vitamin C versorgt, was letztendlich der Eisenaufnahme dienlich ist.

Zink

Wird Zink in nicht ausreichend zur Verfügung gestellt kann dies zu Haarbildungsstörungen führen. Diese bringen in der Regel dünne und zerbrechliche Haare mit sich. Aus diesem Grund sollte im Rahmen der ausgewogenen Ernährung darauf geachtet werden, dass auch Zink seinen Weg auf den Speiseplan findet. Statt Tiefkühlpizza, Burger und Currywurst, sollten Betroffene lieber Trockenobst, Nüsse, Sonnenblumenkerne und Getreide in den Speiseplan integrieren.

Folsäure

Vitamine stellen einen wesentlichen Bestandteil ausgeklügelter Ernährungspläne dar, welche speziell auf den Erhalt der Haare und deren Wachstum zugeschnitten sind. Folsäure ist ein Vitamin der B-Gruppe und bedeutend für das Zellwachstum, sowie die Erneuerung der Zellen. Folsäure findet sich vor allem in Obst, Blattgemüse und Getreidekeimlingen. Aber auch Kalbs- und Geflügelleber sind gute Folsäure-Lieferanten.

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Biotin

Biotin gehört ebenfalls zur Gruppe der B-Vitamine, wird aber verwirrenderweise als Vitamin H bezeichnet. Das Vitamin beteiligt sich am Eiweißstoffwechsel und ist genau deshalb so wichtig für die optimale Nährstoff-Versorgung unserer Haare. Genau genommen ist Biotin an der Bildung der Eiweißstruktur beteiligt. Zwar kommt der Mangel an Biotin eher selten vor, jedoch kann dieser die alleinige Ursache für unerwünschten Haarausfall sein. Zu den biotinreichsten Lebensmittel gehören:

  • Haferflocken
  • Rinderleber
  • Walnüsse
  • Trockenhefe
  • Champignons
  • Eigelb
  • Sojabohnen

Fazit

Auch wenn die Frage nach einem direkten Zusammenhang zwischen Haarausfall und Fehlernährung noch nicht wissenschaftlich beantwortet werden konnte, ist in mehreren Studien nachgewiesen worden, dass unsere Haarwurzeln bestimmte Nährstoffe für den Erhalt und das Wachstum der Haare brauchen.

Bei der Ursachenforschung sollte der Fokus jedoch nicht nur auf den Speiseplan und dessen Optimierung gelenkt werden. Auch stressige Alltagssituationen, Schlafmangel und Angstzustände können auf Dauer dafür sorgen, dass wir immer mehr Haare verlieren.

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Matthias Bojar
Matthias Bojar
Matthias ist Journalist im Wissenschaftsbereich und schreibt seit 2009 für verschiedene Publikationen Artikel zu gesundheitlichen Themen.

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