Wer jeden Tag eine ausreichende Menge an probiotischen Lebensmitteln zu sich nimmt, tut seiner Darmflora und dem allgemeinen Wohlbefinden etwas Gutes. Als Alternativen zu Naturjoghurt und Buttermilch wird zunehmend gerne auf griechischen Joghurt und das Sauermilchgetränk Kefir zurückgegriffen. Beide gelten als besonders gesund, besonders verträglich und ganz besonders lecker. Eigentlich brauchen griechischer Joghurt und Kefir nicht miteinander in Konkurrenz stehen, dennoch lassen sich einige Unterschiede und Vorteile zwischen den beiden Produkten hervorheben.
Was ist griechischer Joghurt?
Anders als Naturjoghurt, ist griechischer Joghurt dickflüssiger und besonders cremig. Zudem ist er weniger säuerlich und im Geschmack somit deutlich milder. Wie auch im Naturjogurt sind es lebende Mikroorganismen der Milchsäurebakterien, die griechischen Joghurt zum probiotischen Lebensmittel machen. Beim Joghurt aus Griechenland werden allerdings andere Bakterienstämme verwendet als beim Naturjoghurt aus Deutschland, weshalb ein „Joghurt nach griechischer Art“ in der Regel nicht dem echten griechischen Joghurt entspricht. Dass die griechische Variante cremiger ist, lässt sich darauf zurückführen, dass überflüssiges Molkeeiweiß entfernt wird. Anders als beim Naturjoghurt wird deutlich mehr Milch eingesetzt, um dieselbe Menge Joghurt herzustellen. So ergeben vier Liter Milch etwa einen Liter griechischen Joghurt. Dieser wird über einen langen Zeitraum abgetropft. Die cremige Konsistenz, ein höherer Fettgehalt, doppelt so viel Eiweiß und wenige Kohlenhydrate sind das Ergebnis dieses Prozesses.
Griechischer Joghurt und seine Vorteile
Aufgrund des geringen Kohlenhydratgehalts und da es sich beim Fett im griechischen Joghurt nur um „gute“ Fette handelt, ist er eine gute Wahl bei einer figurbewussten Ernährungsweise. Griechischer Joghurt enthält im Vergleich zu anderen Joghurts eine höhere Anzahl an Milchsäurebakterien, sodass die Chance höher ist, dass sie es bis in den Darm schaffen, um dort für Ordnung zu sorgen. Beim regelmäßigen Verzehr sorgen sie so für mehr Wohlbefinden und eine verbesserte Gesundheit. Griechischer Joghurt lässt sich vielseitig einsetzen. Zum Frühstück im Müsli, einfach so zum Löffeln oder auch in einem Smoothie macht sich griechischer Joghurt gut. Besonders mit Nüssen und Bananen wird er zudem zu einem hervorragenden Snack, der die Konzentrationsfähigkeit für lange Meetings, Prüfungen, Turniere etc. unterstützt und den Geist in Schwung bringt. Auch weiterverarbeitet im Zaziki, als Salatdressing oder als Ersatz für Créme fraîche mit geringerem Fettgehalt eignet sich griechischer Joghurt zur Förderung unserer Gesundheit hervorragend.
Was ist Kefir?
Anders als der griechische Joghurt ist Kefir deutlich flüssiger und weniger cremig. Er wird in der Regel aus Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt und unterscheidet sich vor allem aufgrund der eingesetzten Kefirknolle vom Joghurt. Dieser Milchpilz enthält nicht nur Milchsäurebakterien, sondern auch Hefen, wodurch Milchsäure, Alkohol und Kohlensäure entstehen. Die Kefirknolle bleibt etwa 24 bis 48 Stunden in der Milch, damit sich die Hefe- und Milchsäurekulturen vermehren und den Milchzucker zum Gären bringen. Zwar schmeckt Kefir ähnlich wie Buttermilch, aufgrund der enthaltenen Hefen und Essigsäurebakterien sowie des zuvor genannten Prozesses hat Kefir allerdings ein wenig Kohlensäure, wodurch der einzigartige, leicht säuerlich prickelnde Geschmack des Sauermilchgetränks entsteht.
Kefir und seine Vorteile
Im Vergleich zu Joghurt enthält Kefir eine höhere Menge lebender Mikroorganismen. Zudem sind es nicht nur die Milchsäurebakterien, sondern auch die Hefestämme, die sich positiv auf den Darm auswirken. Kefir eignet sich zudem besonders gut für Menschen, die unter einer Laktoseintoleranz leiden, da er fast vollkommen laktosefrei ist. Der hohe Gehalt an Folsäure macht ihn zu einem besonders gesunden Lebensmittel für Schwangere. Wie auch Joghurt lässt sich Kefir besonders vielfältig verwenden und verzehren. Kefir-Drinks und -Shakes mit Obst sind lecker und erfrischen, auch im Dessert kommt er hervorragend zum Einsatz, wie etwa als Sahnecreme oder auch als Zutat für Muffins und Torten.
Der Vergleich
Sowohl griechischer Joghurt als auch Kefir eignen sich hervorragend als gesunde und leckere Probiotika-Quellen. Bei der Produktwahl im Supermarkt sollte man auf eine hohe Qualität der Marke achten, da jede Marke unterschiedliche Bakterienstämme und Mengen verwendet. Im direkten Vergleich enthält Kefir eine höhere Menge an Probiotika, zudem kolonisieren die Bakterien des Kefirs den Darm, was bedeutet, dass sie sich hier vermehren und über einen längeren Zeitraum im Darm für Ordnung sorgen. Im Vergleich dazu sind die Bakterien des griechischen Joghurts transient, sodass diese nur für eine bestimmte Zeit im Darm überleben. In beiden Fällen sollte aufgrund der lebenden Organismen darauf geachtet werden, dass sie möglichst frisch verzehrt und kühl gelagert werden. Zudem sollte auf Zuckerzusätze verzichtet werden.
Beide Lebensmittel bringen eine Vielzahl an Vorteilen mit sich, sodass nicht auf eines der beiden zugunsten des anderen verzichtet werden sollte. Wer täglich sowohl Kefir als auch griechischen Joghurt zu sich nimmt, kann seine Darmflora, das Wohlbefinden und die allgemeine Gesundheit langfristig verbessern.