Die Zukunft hat begonnen: Kommen jetzt die KI-Arztpraxen ohne Ärzte?

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Die revolutionäre Vision der CarePods

Der jüngste Vorstoß des US-Gesundheitsunternehmens Forward Health ist hochambitioniert: Mit den sogenannten “CarePods”, einer Art Hightech-Kabinen, will Gründer Adrian Aoun nichts weniger als die medizinische Versorgung komplett neu erfinden. Seine Vision ist es, mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung den Zugang zur Gesundheitsversorgung massiv zu erweitern und günstiger zu gestalten.

Doch bei aller verlockenden Innovationstechnik sollten wir auch die Schattenseiten nicht übersehen. Denn zweifellos wirft ein solch umfassender Technologieeinsatz in einem so sensiblen Bereich wie der Medizin auch kritische Fragen auf.

So sollen die CarePods funktionieren

Bei den CarePods handelt es sich um eigenständige Medizinstationen, die etwa in Einkaufszentren oder an anderen stark frequentierten Orten aufgestellt werden sollen. Nutzer können per Smartphone-App Zugang erhalten und dann unterschiedliche Gesundheitschecks und Tests durchführen, ohne dass medizinisches Fachpersonal vor Ort sein muss.

Möglich werden sollen Scans der Haut und innerer Organe, die Messung von Blutdruck und Blutzucker, Abnahme von Blutproben sowie Tests auf diverse Krankheiten wie COVID-19 oder HIV. Die Kabinen sind mit einem umfangreichen Diagnostik-Equipment ausgestattet, von Körperscannern bis zu Blutabnahmesystemen.

Kernstück ist ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes System, das aktuelle medizinische Forschung auswerten und so konkrete Diagnosen und Behandlungsvorschläge erstellen soll. Im Hintergrund sollen Ärzte des Unternehmens die KI-Diagnosen überprüfen und wenn nötig Medikamente verschreiben.

Die vermeintlichen Vorzüge des Konzepts

Aus Sicht von Forward Health sprechen mehrere Gründe für die CarePods:

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  • Schnellerer Zugang: Durch Automatisierung sollen auch einfache Checks und Untersuchungen viel schneller verfügbar sein.
  • Geringere Kosten: Der breite Technologieeinsatz soll für Kostensenkungen sorgen und so die Gesundheitsversorgung insgesamt günstiger machen.
  • Bessere Diagnostik: Die KI kann angeblich neueste Forschung schneller analysieren als menschliche Ärzte und so Therapien verbessern.

Gründer Aoun ist überzeugt, mit diesem Ansatz die Gesundheitsversorgung revolutionieren und für weite Teile der Bevölkerung neu erfinden zu können.

Zentrale Risiken des umfassenden Technologieeinsatzes

So faszinierend die Vision klingen mag, so viele Fragen wirft sie auch auf:

  • Können wir der KI-Diagnostik bereits uneingeschränkt vertrauen, vor allem bei schweren Krankheiten?
  • Wie sieht es mit dem Datenschutz der Patienten aus, wenn Scanner und Kameras zum Einsatz kommen?
  • Geht nicht ein wichtiger Teil des Arzt-Patienten-Verhältnisses verloren, wenn alles automatisiert wird?

Aus meiner Sicht müssen wir solche Innovationen mit dem gebotenen Maß an kritischem Denken betrachten. Nur so lässt sich vermeiden, dass blinde Technikgläubigkeit Oberhand gewinnt.

Mein Kommentar

Zweifellos haben Ansätze wie die CarePods das Potenzial, die medizinische Versorgung zum Besseren zu verändern. Doch auf dem Weg dahin gilt es, die Risiken für die Patienten stets sorgfältig abzuwägen. Eine kritische Diskussion dieses Spannungsfelds bleibt essenziell.

Wie ist eure Einschätzung zu den Chancen und Risiken der CarePods? Ich freue mich auf eure Kommentare.

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Matthias Bojar
Matthias Bojar
Matthias ist Journalist im Wissenschaftsbereich und schreibt seit 2009 für verschiedene Publikationen Artikel zu gesundheitlichen Themen.

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