Bisher war es nicht gelungen, Darmbakterien auch im Labor zu kultivieren, doch dass hat sich jetzt geändert. Durch ein aufwändiges Verfahren ist es nun gelungen statt sonst nur toter und ausgeschiedener Darmbakterien auch lebende im Labor zu züchten. Dabei wurden nicht nur über 130 neue, bisher unbekannte Darmbakterienstämme entdeckt, sonder auch auch, dass diese im Labor Sporen bilden.
Doch was ist gerade an Sporen so interessant?
Über Sporen lassen sich Bakterien leichter übertragen. Und dass sowohl von Mensch zu Mensch als auch auf andere Organismen. Das könnte zu einer wesentlich größeren Artenvielfalt bei der Besiedelung des Darms führen, was laut Forschern viele gesundheitliche Vorteile haben kann.
So zeigte sich erst kürzlich in einer Studie, dass Menschen mit einer vielfältigen Darmflora seltener zu Übergewicht tendieren, auch bei der Krebstherapie scheinen die nützlichen Darmbakterien eine Rolle zu spielen.
Laut Stephan Bischoff, Professor an der Universität Hohenheim, kann die Entdeckung der Sporen unter anderem erklären, warum Kinder die auf einem Bauernhof leben oder viele Geschwister haben seltener unter Allergien leiden. Der Grund dafür könnte in einem vielfältigeren Mikrobiom liegen, dass durch Sporenübertragung mit Tieren oder anderen Kindern entstanden ist.