Regelschmerzen können zwar schmerzhaft sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern.
Regelschmerzen können so stark sein, dass Mediziner dafür einen eigenen Begriff, die Dysmenorrhoe (Starke Regelschmerzen), erfunden haben.
Es handelt sich um ein recht häufiges Leiden. Laut aktuellen Studien haben mehr als die Hälfte der Frauen, die menstruieren, mindestens einmal im Monat Regelschmerzen. Diese können so stark sein, dass Sie von der Schmerzintensität mit einem Herzinfarkt vergleichbar sind.
Zwar sind Krämpfe während der Menstruation selten ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung, aber unangenehm sind sie auf jeden Fall. Sie beeinträchtigen auch Ihren Alltag, weil Sie nicht mit Freunden ausgehen oder zur Arbeit gehen können, wenn Sie mit Krämpfen zu kämpfen haben.
Warum sind Krämpfe während der Periode so schmerzhaft?
Prostaglandine, die im Körper vorkommen, gelten als Ursache der Dysmenorrhoe. Jeden Monat steigt der Prostaglandinspiegel in der Gebärmutterschleimhaut an, bevor die Menstruation einsetzt.
Die Regelschmerzen sind im Allgemeinen am ersten Tag der Periode stärker, weil der Prostaglandinspiegel dann am höchsten ist. Der Prostaglandinspiegel sinkt, wenn die Periode einsetzt und sich die Gebärmutterschleimhaut zurückbildet, ab diesem Zeitpunkt werden die Beschwerden wieder besser. Neben den Krämpfen sind auch Kopfschmerzen, Krämpfe, Ziehen im Rücken, Übelkeit und Erbrechen typische Beschwerden während der Periode.
Während dieser Zeit sind manche Frauen auch körperlich nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Die medizinische Bezeichnung für sekundäre Periodenbeschwerden lautet Endometriose. Sie betrifft vor allem Frauen ab dem 30. Lebensjahr.
Die häufigsten Ursachen sind versprengte Gebärmutterschleimhaut, Polypen, Entzündungen der Eileiter und Verhütungsmittel wie die Spirale. Schmerzhafte Regelblutungen, Erschöpfung, Harn- und Blasenbeschwerden und sogar Unfruchtbarkeit betreffen eine von zehn Frauen.
Menstruationsbeschwerden sind oft ein Tabu-Thema
Nach einem Bericht der britischen medizinischen Fachzeitschrift Lancet leiden 12 % aller Frauen jeden Monat unter Menstruationsbeschwerden. Ärzte sind der Meinung, dass die Symptome nicht wirksam behandelt werden. Das liegt auch daran, dass Frauen, vor allem junge Mädchen, ihre starken Periodenbeschwerden lieber für sich behalten.
Nach Ansicht der Mediziner trägt die Gesellschaft die Schuld daran. Denn viele Männer halten Menstruationsbeschwerden für reine Übertreibung und ein Frauenleiden.
So erkennen Sie, ob Ihre Menstruationsbeschwerden normal sind
Laut Experten hat jede Frau von Monat zu Monat ein ungefähr vergleichbares Maß an Krämpfen. Bei manchen Frauen sind die monatlichen Beschwerden eher moderat. Bei anderen können sie wirklich schlimm sein.
Die wichtigste Frage, die einem auch jeder Arzt als erstes stellen wird ist daher: “Fühlen sich die Schmerzen für Sie wie jeden Monat an?“
Können starke Regelschmerzen ein Anzeichen für etwas Besorgniserregendes sein?
Regelschmerzen sind meist ganz normal un kein Anzeichen dafür, dass etwas mit Ihnen nicht stimmt. In manchen Fällen können sie jedoch auf ein gesundheitliches Problem hinweisen:
- Endometriose – Wenn sich Gewebe, das normalerweise das Innere der Gebärmutter bedeckt, außerhalb der Gebärmutter entwickelt, setzt es sich oft an der Blase, den Eierstöcken oder sogar dem Darm fest und verursacht diese schmerzhafte Erkrankung.
- Fibrome in der Gebärmutter – Diese gutartigen Wucherungen, entwickeln sich innerhalb der Gebärmutter. Sie können so klein wie ein Pickel sein, aber auch wesentlich größer (und schmerzhafter) werden.
- Adenomyose Das Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter begrenzt, beginnt sich innerhalb der Muskelwand des Organs zu bilden.
Kann man Menstruationsbeschwerden mit Hausmitteln lindern?
Menstruationsbeschwerden können von Frauen meist zu Hause behandelt werden.
Haben Sie keine Angst, mit Ihrem Arzt zu sprechen, wenn Ihre Schmerzen stark sind und Ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Möglicherweise benötigen Sie verschreibungspflichtige Medikamente oder eine andere Form der Behandlung, die Ihnen hilft.
Hier sind zehn zuverlässige und wirksame Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden, die helfen, die Beschwerden während der Periode zu lindern.
9 Hausmittel bei Regelschmerzen
1. Yoga entspannt bei Regelschmerzen
Regelmäßiges Yoga kann Krämpfe lindern, sei es durch die Dehnung der Muskeln oder durch die beruhigende Wirkung der Übungen.
Laut einer Studie, die im September 2016 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht wurde, hatten 20 Studentinnen, die drei Monate lang einmal pro Woche eine Stunde lang Yoga praktizierten, weniger Menstruationsbeschwerden und Menstruationsschmerzen als 20 Frauen, die kein Yoga praktizieren.
Sie können während Ihrer Periode oder zwischen den einzelnen Zyklen trainieren, aber einige Kursleiter raten davon ab, während der Menstruation umgekehrte Stellungen (wie z. B. den Schulterstand) auszuführen, um den natürlichen Menstruationsfluss nicht zu stören.
2. Ein Heizkissen kann Krämpfe lindern
Da die Gebärmutter ein Muskel ist, ist alles, was zur Entspannung der Muskeln beiträgt, wie z. B. die Zufuhr von Wärme, sehr hilfreich.
In einer Studie, die in der Zeitschrift Evidence-Based Nursing veröffentlicht wurde, erwies sich lokal angewandte Wärme als ebenso hilfreich wie Ibuprofen bei Regelschmerzen. Die Teilnehmerinnen erhielten im Laufe der zwei Untersuchungstage entweder Wärme allein, Wärme + Ibuprofen, nur Ibuprofen oder ein Placebo. Die Gruppe mit Wärme und Ibuprofen erzielte die besten Ergebnisse; die zusätzliche Wärme führte zu einer schnelleren Besserung.
3. Leichte Schmerzmittel können Entzündungen reduzieren
Die Einnahme von rezeptfrei erhältlichen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAID) wie Ibuprofen oder Naproxen ist eine der besten Methoden, um Regelschmerzen zu lindern. Das liegt daran, dass NSAIDs die Menge der Prostaglandine im Körper reduzieren. Aus diesem Grund kann die Einnahme einer Tablette kurz vor der Periode den Anstieg der schmerzverursachenden Prostaglandine verhindern.
Wie bei allen Medikamenten sollten Sie zunächst mit Ihrem Arzt sprechen, um sicherzugehen, dass NSAIDs für Sie geeignet sind, insbesondere wenn Sie in der Vergangenheit Blutungen oder Magen- oder Nierenprobleme hatten.
4. Akupunktur hilft das Nervensystem zu entspannen
Akupunktur kann helfen, Krämpfe zu lindern, zumindest laut Akupunkteuren. Dieses traditionelle asiatische Behandlungsverfahren soll das Nervensystem entspannen, die Durchblutung der inneren Organe fördern und Entzündungen verringern.
In einer Studie, die im April 2016 in der Cochrane Database of Systematic Reviews veröffentlicht wurde, untersuchten Experten 42 Studien, die sich mit der Wirkung von Akupunktur bei Regelschmerzen befassten. In jeder Studie wurde die Akupunktur mit keiner Therapie, einer traditionellen Behandlung (z. B. mit entzündungshemmenden Medikamenten) und einer Pseudoakupunkturbehandlung verglichen. Viele Studien wiesen darauf hin, dass Frauen, die sich einer Akupunktur unterzogen, weniger Menstruationsbeschwerden und keine negativen Nebenwirkungen hatten. Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass die Qualität aller Untersuchungen eher gering war.
5. Kräutertees gegen Krämpfe
Bestimmte Tees können helfen, Menstruationsbeschwerden zu lindern, so Maren Fried, Ernährungsberaterin aus Niedersachsen.
Obwohl die Verwendung von Kräutertees zur Linderung von Menstruationsbeschwerden bisher nur unzureichend erforscht ist, verwenden Frauen in vielen Ländern schon seit langem Tees zur Linderung ihrer Beschwerden.
- Schafgarbe ist eine weit verbreitete Heilpflanze, die zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden des weiblichen Körpers eingesetzt wird. Vor allem Schafgarbentee kann bei Menstruationsbeschwerden im Bereich des Beckens helfen. Prostaglandine, die für die unangenehmen Krämpfe verantwortlich sind und auch das Schmerzempfinden verstärken, werden während der Periode vermehrt ausgeschüttet.
Die Schafgarbe kann hier Abhilfe schaffen, denn sie reduziert die Hormonsynthese und wirkt entzündungshemmend, was die Schmerzen während der Periode lindert. Das Heilkraut kann als Tee getrunken werden, eignet sich aber auch hervorragend als Badezusatz!
- Gänsefingerkraut wird zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden, einschließlich Entzündungen, eingesetzt. Wegen seiner krampflösenden Eigenschaften wird es vor allem bei Menstruationsbeschwerden verwendet. Das Gänsefingerkraut hilft auch bei leichtem Durchfall, der bei manchen Frauen während der Menstruation auftritt. Es wird empfohlen, einen Teelöffel der Blätter 10 Minuten lang in heißes Wasser zu geben, um die Magenschmerzen zu lindern.
- Mönchspfeffer
- Frauenmantel
- Eisenkraut
- Brennnessel
6. Magnesium entspannt die Muskeln
Magnesium und Vitamin B6 können bei Regelschmerzen helfen. Das liegt daran, dass Magnesium die Dauer der Kontraktionen der Gebärmuttermuskeln beeinflusst. Die Muskeln verspannen sich und die Beschwerden halten länger an, wenn dieser Mineralstoff im Körper fehlt. Magnesium benötigt Vitamin B6, damit der Körper es überhaupt verwerten kann. Magnesium ist in vielen Lebensmitteln enthalten, darunter Mandeln, schwarze Bohnen, Spinat, Joghurt und Erdnussbutter.
7. Leichte Massagen mit ätherischen Ölen können Schmerzen lindern
Laut einer Studie, die im Journal of Obstetrics and Gynecology Research veröffentlicht wurde, kann die Massage der Haut mit bestimmten ätherischen Duftölen dazu beitragen, die Beschwerden von Regelschmerzen zu lindern. 48 Frauen, die zwischen ihren Regelblutungen unter Menstruationskrämpfen und anderen Symptomen litten, wurden angewiesen, ihren Unterbauch mit ätherischen Ölen oder einem synthetischen Duftstoff zu massieren.
Beide Gruppen von Frauen berichteten über weniger Beschwerden, die Frauen, die ätherische Öle verwendeten, erzielten jedoch bessere Ergebnisse. Die Forscher fanden heraus, dass die Dauer der Beschwerden nach der selbst durchgeführten Massage mit ätherischen Ölen um etwa einen halben Tag abnahm.
Ätherisches Lavendelöl, Salbeiöl und Majoranöl sind einige der Öle, die als wirksam angesehen werden. Achten Sie jedoch unbedingt darauf nur Massageöle zu verwenden, die für den direkten Hautkontakt zugelassen sind.
8. Eine ausgewogene Ernährung beugt Regelschmerzen vor
Laut einer Studie kann eine fettarme vegetarische Ernährung Krämpfe während der Periode lindern. Die Studie ist allerdings wenig aussagekräftig, das sie nur mit 33 Teilnehmerinnen durchgeführt wurde. Trotzdem kann es nicht schaden im Alltag ungesunde Fette durch hochwertige und ungesättigte Fettsäuren, zum Beispiel aus Olivenöl zu ersetzen. Auch Nüsse oder fettreiche Fischsorten haben dank der guten Fette einen positiven Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper.
9. Die Pille kann Regelschmerzen lindern
Antibabypillen und hormonelle Verhütungsmittel sind zwar keine Hausmittel, aber dennoch ein mögliches Mittel gegen Krämpfe, das nicht vergessen werden sollte, so Thielen.
Die Linderung von Krämpfen ist ein Nebeneffekt bestimmter Formen der Empfängnisverhütung. Wenn Frauen mit der Einnahme der Pille beginnen, werden sie oft von unangenehmen Krämpfen befreit. Hormonelle Verhütungsmittel verringern in der Regel die Blutung, dies kann zu weniger Krämpfen führen.